Vermögensberatung

Fakten zur Vermögensberatung

Breit gefächerte Angebote

Vermögensberatung auf einen Blick

Die klassische Vermögensberatung zeichnet sich durch eine breit gefächerte Produktpalette aus, bei dem der Kunde je nach Risiko, Anlagedauer und Höhe des angelegten Betrags unterschiedliche Optionen hat. Hauptaugenmerk liegt auf der Finanzoptimierung sowie Begutachtung der finanziellen Verhältnisse eines Kunden.

Standardprodukte sind beispielsweise Lebensversicherungen, Riester- und Rürup-Renten, Bausparverträge und diverse Fonds. Verantwortlich für den Inhalt der angebotenen Produktpalette sind verschiedenste Vertriebspartner, zum Großteil Fondsgesellschaften, wobei der Berater, Vertreter bzw. Verkäufer hauptsächlich an den Provisionen der einzelnen Produkte verdient.

Im Sinne einer ganzheitlichen Beratung ist das angebotene Spektrum einer Vermögensberatung sehr komplex und umfasst sämtliche Bereiche rund um das Thema Altersvorsorge, Geldanlage und Absicherung gegen bestimmte Risiken.

Tätigkeitsbereiche einer Vermögensberatung

Der Begriff Vermögensberatung ist kein geschützter Begriff. Es gibt drei verschiedene Produktgruppen innerhalb der Vermögensberatung, die sich wie folgt unterteilen lassen: Darlehensvermittlung, Versicherungsvermittlung und Kapitalanlageberatung. Für all diese Produktgruppen benötigt der Versicherungsvermittler individuelle Scheine zur Gewerbeerlaubnis, um seine Produkte verkaufen zu können.

Vor- und Nachteile auf einen Blick

  • Individuelle Beratung
  • Breite Produktpalette für verschiedene Risikoprofile
  • Provisionsmodelle mit erhöhter Kostenbelastung
  • Kundeninteresse vs. Beraterinteresse
  • Keine unabhängige Beratung, Vertriebspartner sind involviert
  • Intransparenz der Produkte

Aufgrund der zuvor genannten und weiteren Vorteile gibt es in Deutschland zahlreiche Verbraucher, die sich bereits für die Nutzung einer Vermögensberatung entschieden haben. Falls dies noch nicht geschehen ist, gibt es häufig offene Fragen, wie zum Beispiel, für wen eine Vermögensberatung überhaupt geeignet ist und welche Aufgaben vorwiegend wahrgenommen werden.

Was beinhaltet die Vermögensberatung?

Die vorrangige Aufgabe eines Vermögensberaters besteht darin, die Kunden zunächst einmal umfassend in nahezu allen Finanz- und Versicherungsfragen zu beraten. Dabei kann es um eine gewünschte Finanzierung gehen, um die optimale Absicherung der Familie oder auch darum, wie vorhandenes Vermögen erhalten bleibt oder vermehrt werden kann. Wie der Name Vermögensberatung bereits erkennen lässt, handelt es sich bei der Tätigkeit um eine möglichst objektive Beratung des Kunden. Abzugrenzen ist die Vermögensberatung in der Praxis von der Vermögensverwaltung. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Vermögensberater meistens nur Vorschläge macht, letztendlich jedoch der Kunde entscheidet, welches Produkt genutzt wird. Bei der Vermögensverwaltung ist es hingegen so, dass der Kunde die Entscheidungsfreiheit meistens - natürlich in begrenztem Umfang und teilweise unter Vorgaben - auf den Vermögensverwalter überträgt.

Die Vorgehensweise des Vermögensberaters im Detail

Die meisten Vermögensberatungen gehen im Kontakt mit ihren Kunden in mehreren Schritten vor. Zunächst einmal findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt, in dem die Aufnahme des Ist-Zustandes eine wichtige Rolle einnimmt. Hier wird beispielsweise aufgelistet, welche Versicherungen der Kunde bereits besitzt, welche Absicherung gewünscht ist, welches Vermögen vorhanden ist und wie dieses gesichert bzw. vermehrt werden soll. Dabei sollte auch das Anlageziel des Kunden einen hohen Stellenwert haben. Somit gehört es zum Beratungsgespräch, dass der Vermögensberater hinterfragt, ob dem Kunden beispielsweise eine hohe Sicherheit oder ein sehr guter Ertrag wichtiger ist. Darüber hinaus sollten noch andere Punkte geklärt werden, die bei der späteren Vermögensanlage wichtig sind. Dazu zählt beispielsweise, wie schnell das vorhandene Kapital bei Bedarf verfügbar sein soll und natürlich können auch einige Produkte direkt ausgeschlossen werden.

Nachdem die Beratung und Befragung des Kunden stattgefunden hat, macht der Vermögensberater in den meisten Fällen ein Angebot, welche Finanz- bzw. Versicherungsprodukte am besten zum Bedarf des Kunden passen würden. Für den Kunden ist es an dieser Stelle wichtig, dass er auf möglichst große Objektivität und Neutralität des Beraters achtet. Insbesondere dann, wenn auf Basis von Provisionen gearbeitet wird, kann es durchaus passieren, dass die Beratung nicht zu 100 Prozent objektiv ist. Dies liegt meistens daran, dass der Berater beispielsweise von der Versicherungsgesellschaft A eine höhere Provision für den Abschluss eines Produktes als vom Versicherungsunternehmen B erhält. Dennoch ist es bei den meisten Vermögensberatern so, dass eindeutig das Interesse des Kunden im Vordergrund steht.

Die Kosten der Vermögensberatung

Grundsätzlich ist eine Vermögensberatung selten kostenlos, denn immerhin wird eine Beratungsleistung erbracht. Welche Gebühren bzw. Provisionen allerdings verlangt werden, ist von Vermögensberatung zu Vermögensberatung teilweise sehr unterschiedlich. Das nach wie vor am häufigsten genutzte Modell ist die provisionsbasierte Beratung. Meistens erhält der Vermögensberater hier ausschließlich vom jeweiligen Anbieter des Finanz- oder Versicherungsproduktes eine Provision, sodass auf den Kunden keine direkten Kosten zukommen. Allerdings ist es bei nicht wenigen Produkten so, dass der Kunde direkt oder indirekt mit einer Provision oder sonstigen Ausgabe belastet wird. Dies ist zum Beispiel bei der Kapitallebensversicherung der Fall, bei welcher der Kunde häufig eine Abschlussprovision von einem Prozent zahlen muss.

Ein zweites Modell, welches auch im Bereich der Vermögensberatung in den letzten Jahren immer mehr an Zuspruch gewinnt, ist die sogenannte Honorarberatung. Im Gegensatz zur provisionsbasierten Beratung ist es bei diesem Beratungsmodell so, dass der Kunde für die Beratungsleistung einmalig ein fixes Honorar zahlt. Der Vorteil ist, dass der Berater wirklich absolut objektiv und neutral tätig sein kann, da er in der Regel keine Provision vom jeweiligen Anbieter des Finanz- bzw. Versicherungsproduktes erhält. Die Bezahlung erfolgt stattdessen ausschließlich durch den Kunden. Daher spielt es für den Berater keine Rolle, ob er eine Versicherung der Versicherungsgesellschaft A oder doch einen Fondssparplan der Fondsgesellschaft B zur Investition anbietet.

Für wen ist ein Vermögensberater geeignet?

Für viele Sparer und Anleger in Deutschland wird eine Vermögensberatung allein deshalb (anscheinend) nicht geeignet sein, weil das vorhandene Kapital zu gering ist. Allerdings sollte stets beachtet werden, dass Vermögensberater nicht nur im Bereich der Kapitalanlage, sondern umfassend im gesamten Finanz-, Versicherungs-, Anlage- und Finanzierungsbereich beheimatet sind. Wer beispielsweise seine finanziellen Verhältnisse - auch im Hinblick auf Absicherungen und Altersvorsorge - einmal geordnet und strukturiert haben möchte, für den bietet sich die Vermögensberatung an. Der klassische Fall der Inanspruchnahme ist sicherlich nach wie vor der vermögendere Privatkunde, der sich entweder nicht selbst um seine Anlagen kümmern möchte oder schlichtweg keine Zeit dazu hat. In diesem Fall ist der Vermögensberater ebenfalls eine sehr gute Alternative.