Festgeldzinsen

Fakten zu Festgeldzinsen

Niedriger Leitzins gibt die Richtung vor

Festgeldzinsen im Wandel der Zeit

Die Höhe der Zinszahlungen, die Banken ihren Kunden im Rahmen einer Festgeldanlage offerieren, werden von individuell festgelegten Komponenten wie Laufzeit und Höhe des angelegten Betrages beeinflusst. Letztendlich wird dieser Verhandlungsspielraum allerdings vom Zinsniveau der Märkte bestimmt. Die geleisteten Zinszahlungen sind vertraglich festgeschrieben und somit für den Anleger kalkulier- und berechenbar.

Der Leitzinssatz der EZB gibt die Richtung vor. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld hat unweigerlich zur Folge, dass der Verhandlungsspielraum für die Festgeldzinsen deutlich eingeengt ist. Da das Angebot immer noch breit gestreut ist, lohnt es sich zumindest, Angebote von unterschiedlichen Banken einzuholen und zu vergleichen.

Ein weiterer wichtiger Punkt neben der Verzinsung ist die Sicherheit des angelegten Vermögens. Beachten sollte man speziell bei Angeboten ausländischer Banken, ob auch dort der deutsche Einlagensicherungsfonds greift - dieser sichert Vermögen zumindest bis zu einer Anlagehöhe von 100.000€. Alternativ gilt es zu prüfen, ob ein vergleichbarer ausländischer Sicherungsfonds das Vermögen schützt.

Positive Fakten zu Festgeldzinsen

  • Höchstmaß an Transparenz und Planungssicherheit
  • Skalierbare Anlageform
  • Individuelle vertragliche Ausgestaltung

Anleger müssen sich jedoch im Klaren darüber sein, dass sie während des Anlagezeitraums nicht über den Anlagebetrag verfügen können, eine frühzeitige Auflösung des Vetrags wird teilweise mit Strafzinszahlungen belegt. Zudem ist die "Sicherheit" der Anlage mit der Bonität des jeweiligen Finanzinstituts unmittelbar verbunden.

Wie bereits kurz angesprochen, gibt es mehrere Einflussfaktoren, die in der Summe bestimmen, welche Festgeldzinsen die einzelne Bank veranschlagt. Zunächst einmal ist es natürlich der allgemeine Kapitalmarktzins, an dem sich auch die Festgeldzinsen orientieren. Die Kapitalmarktzinsen werden wiederum maßgeblich durch den EZB-Leitzins beeinflusst, sodass man den Zusammenhang bilden kann, dass die Festgeldzinsen in gewissem Umfang von den Leitzinsen abhängig sind. Darüber hinaus gibt es noch weitere Einflussfaktoren, die allerdings nicht bei jeder Bank identisch sein müssen. Bei den meisten Kreditinstituten ist es jedoch so, dass sich sowohl die Laufzeit als auch die Anlagesumme auf die Zinsen auswirken, die für das jeweilige Festgeldkonto gezahlt werden. Üblicherweise fallen die Festgeldzinsen umso höher aus, je länger die Laufzeit und die Anlagesumme sind. Wer also beispielsweise 200.000 Euro für drei Jahre auf einem Festgeldkonto angelegt, der wird mit Sicherheit einen besseren Zinsertrag erzielen können als ein Kunde, der nur 20.000 Euro für ein Jahr festlegt.

Wann werden die Festgeldzinsen gutgeschrieben?

Bezüglich der Festgeldzinsen gibt es noch einen weiteren Punkt, der neben den Einflussfaktoren beachtet werden sollte. So stellt sich für viele Anleger zum Beispiel die Frage, wann die Festgeldzinsen gutgeschrieben werden. Normalerweise handhaben dies die Banken so, dass die Gutschrift automatisch mit Fälligkeit der Anlage vorgenommen wird. Dies trifft zumindest auf alle Laufzeiten zu, die kürzer als ein Jahr sind. Hat sich der Anleger hingegen beispielsweise für eine Festlegedauer von zwei Jahren entschieden, so findet die Gutschrift der Zinsen meistens zum Ende des ersten und zweiten Laufzeitjahres statt. Alternativ besteht häufig ebenfalls die Möglichkeit, dass die Zinszahlung immer zum 31.12. eines jeden Jahres vorgenommen wird.

Zinsen dem Konto gutschreiben und Zinseszinseffekt nutzen

Bei den Festgeldzinsen ist es so wie bei vielen anderen Zinsen, beispielsweise auch bei den Tagesgeldzinsen, dass Anleger wählen können, ob die Zinsen ausgezahlt bzw. einem Girokonto gutgeschrieben werden sollen oder auf dem Festgeldkonto verbleiben. Im letzteren Fall hat der Kunde den Vorteil, dass er vom sogenannten Zinseszinseffekt profitieren kann. Wer sich beispielsweise bei einer automatischen Verlängerung des Festgeldes für eine Laufzeit von 90 Tagen entscheidet, der kann zum Beispiel den Auftrag erteilen, dass die Festgeldzinsen auf dem Anlagekonto verbleiben. Somit werden in der nächsten Periode nicht nur das ursprüngliche Kapital, sondern zusätzlich auch die bis dato gutgeschriebenen Zinsen verzinst. Allerdings sollte dieser Zinseszinseffekt nicht überschätzt werden, denn einen sichtbaren Mehrertrag gibt es normalerweise nur bei relativ hohen Anlagesummen jenseits der 100.000 Euro.

Die Kündigung des Festgeldkontos

Bei der Festgeldanlage ist es normalerweise so, dass zwischen Bank und Kunde eine bestimmte Laufzeit vereinbart wird. Am Fälligkeitsdatum endet das Festgeld automatisch, es sei denn, der Kunde hat mit seiner Bank eine Verlängerung (Prolongation) vereinbart. Es muss also keine vorherige Kündigung des Festgeldes erfolgen, wie es zum Beispiel bei vielen Spareinlagen der Fall ist. Wichtig zu betonen ist, dass der Kontoinhaber keinen Anspruch drauf hat, dass die Bank eine Verfügung vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit zulässt. In der Praxis ist es allerdings dennoch so, dass zahlreiche Kreditinstitute vorzeitige Verfügungen auch beim Festgeldkonto gestatten, dann allerdings fast ausschließlich nur unter der Voraussetzung, dass Vorschusszinsen gezahlt werden.

Rendite beim Festgeld: ausschließlich Zinsen

Bei vielen Geldanlagen setzt sich die Rendite aus mehreren Komponenten zusammen, wie zum Beispiel aus dem Zinsertrag, einem etwaigen Kursgewinn und Kosten in Form von Gebühren. Bei der Festgeldanlage ist dies meistens nicht der Fall, da der reine Zinsertrag in den weitaus meisten Fällen mit der Rendite identisch ist. Der Grund ist schlichtweg der, dass es bei der Festgeldanlage keine Gebühren zu beachten gibt und neben dem Zinsertrag auch keine weiteren Ertragsarten vorhanden sind. Die Rendite kann im Prinzip nur dann vom nominalen Zinsertrag abweichen, wenn ein zuvor angesprochener Zinseszinseffekt genutzt wird.