Zurück ins Jahr 2004!

Die Parallelen sind verblüffend.

Sie kennen sicher bereits unseren Vergleich der jetzigen Situation mit der Entwicklung im Jahr 2004. Nach dem Platzen der Technologieblase und dem Tief im März 2003 hielt die Verunsicherung bis weit ins Jahr 2004 hinein an. Ein erneutes Abrutschen in die Rezession wurde befürchtet und man misstraute den sich bessernden Wirtschaftszahlen. Die Skepsis wurde geschürt durch die volatile Seitwärtsentwicklung bis im August 2004. Eine Schlagzeile im Handelsblatt am 12. August 2004 lautete: "Charttechniker warnen vor Kurssturz!" Welche Prognose lässt sich aus dieser Entwicklung ableiten? Wo liegen die Kursziele der Aktienmärkte?

DAX in 2004

Nach dem Platzen der Technologieblase und dem Tief im März 2003 gab es in 2004 mehrere deutliche Korrekturen. Dies hat erneut zu großer Unsicherheit und Skepsis geführt. Die Themen des Jahres 2004 ähneln denen des Jahres 2010. Man misstraut der wirtschaftlichen Erholung, fürchtet ein Double-Dip, ein erneutes Abgleiten in die Rezession. Der neue Bullenmarkt wurde in 2004 genau so ignoriert, wie er auch in 2010 ignoriert wird. Der Pessimismus der Zweifler. Vom Tief 2004 bis zum Hoch 2007 haben sich Aktienmärkte mehr als verdoppeln können. Während heute viele technische Analysten und Crashpropheten eine erneute Kurshalbierung befürchten und davon sprechen, dass es noch nie so schwer und gefährlich war, sein Geld anzulegen als heute, dann sollten Sie mit dem Gegenteil rechnen. Denken Sie an 2004 zurück!

S&P 500 in 2004

Beim amerikanischen Leitindex S&P 500 konnte man dieses Phänomen der Korrekturen in 2004 ebenfalls beobachten. Auch in 2010 lag der S&P 500 lange Zeit im negativen Bereich und ist erst in den letzten Tagen ins positive Terrain zurückgekehrt.

DAX in 2010

Die Entwicklung seit dem Tief im März 2009 verläuft nahezu parallel mit dem Kursverlauf des Jahres 2004. Die vielen bisher erlebten Korrekturen seit dem Ende des Bärenmarktes lassen immer wieder schnell die Angst an die Aktienmärkte zurückkehren. Das Horten von Liquidität auf Seiten der Unternehmen und privaten Investoren geht dabei weiter. Es hat sich ein extrem explosiver Zustand gebildet. Viel Geld kombiniert mit viel Angst sorgt dafür, dass die Anleihenrenditen immer weiter sinken. Die seltsame Situation entsteht, dass man sich vor Staatspleiten fürchtet und gleichzeitig die Schulden der Staaten in Form von Staatsanleihen selbst aufkauft. Für die Aktienmärkte bedeutet dies ein gewaltiges Potential. Wer denken Sie, hat in den letzten Monaten der Korrekturen die Aktien der zittrigen Investoren aufgekauft? Die so genannten starken Hände haben eingesammelt und werden ihre Kursgewinne erst deutlich später realisieren wollen. Während die etablierten Aktienmärkte KGVs zwischen 8 und 15 aufweisen, sind die KGVs kurz- und mittelfristiger Staatsanleihen zwischen 50 und über 100! Eine umgekehrte Blase hat sich an den Aktienmärkten gebildet!

Fazit

Das Verhaltensmuster der Investoren ist fast immer identisch. Die Parallele zwischen 2004 und 2010 funktioniert genau deshalb so erstaunlich, da die Ängste und Befürchtungen der Investoren sich 2004 und 2010 ebenso gleichen. Nehmen Sie den Kopf aus dem Sand und schauen Sie sich um. Deutlich bessere Zeiten an den Aktienmärkten kommen - wie auch von 2004 bis 2007 - fast zwangsweise. Aktien - sprich Anteile - an den besten Unternehmen der Welt sind derzeit vor allem im Vergleich zu den Alternativen an den Anleihenmärkten im festverzinslichen Bereich so günstig bewertet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Korrekturen des Jahres 2010 haben die zittrigen Investoren aus dem Markt geschüttelt. Gute Zeiten voraus!

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