"Und wieder ein Jahr im Geschichtsbuch"

Ein kurzer Rückblick auf 2014

Das erste Halbjahr 2014 verlief an den globalen Aktienmärkten - abgesehen von einer kleinen Korrektur die Ende Januar begann und bereits Mitte Februar schon wieder komplett bereinigt war - eher ruhig. Von April bis Juli ging es dann nahezu ständig leicht bergauf – trotz Ukraine und anderer Krisenherde. Im Juli erreichte der MSCI World sein diesjähriges Jahreshoch von 1.764 Punkten.

Volatilität kam wenig überraschend

In unserer Kapitalmarktprognose für das Jahr 2014 hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass man 2014 mit größeren Schwankungen rechnen sollte. Das zweite Halbjahr war im Wesentlichen von drei Korrekturen geprägt: Die erste im August, die zweite zog sich über den kompletten Oktober und die letzte erlebten wir im Dezember. Korrekturen, die den laufenden Bullenmarkt aber letztendlich nicht stoppen konnten.

Korrekturen und Schwankungen sind wichtig für Bullenmärkte und locken neue Käuferschichten an. Viele Anleger - denen die Stände der Aktienindizes noch vor ein, zwei oder sogar drei Jahren zu hoch waren - trauen sich in Korrekturen auf einmal in die Märkte. Die Kurse werden in Korrekturen für die Anleger optisch wieder günstiger – der langfristig orientierte Anleger kümmert sich darum weniger und genießt die derzeit hohen Dividendenerträge!

Es gibt keine ruhigen Zeiten

Auch das Jahr 2014 war von negativen Schlagzeilen, globalen Konflikten und politischen Irritationen geprägt. Völlig normal und nichts Besonderes! Während Russland und die Ukraine um eine Insel kämpfen, überlegt die amerikanische Notenbank, ob sie ihre expansive Geldpolitik zurückfahren soll und die europäische Notenbank plant genau das Gegenteil. Gleichzeitig weiten die Amerikaner ihre Ölproduktion aus und sorgen für starke Verwerfungen an den Rohstoffmärkten.

Betrachtet man die letzten Jahre, wird man feststellen, dass es IMMER „außergewöhnliche“ Vorkommnisse – egal von welcher Seite – gab. Im einen Jahr sind es Naturkatastrophen, im anderen neue und alte Konflikte. Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass den Medien eine neue Schlagzeile einfällt, mit der unter den wissbegierigen Lesern die Angst vor größeren Krisen aufrechterhalten bleibt.

Täglich grüßt das Murmeltier. Diese Panikmache ist längst zur Regel in den Medien geworden. Lediglich die Wahrnehmung der Menschen passt sich nur langsam an. Menschen haben insgesamt ein sehr kurzes Gedächtnis und jedes „neue“ Ereignis wird als „ganz besonders“ und „außergewöhnlich“ gewertet.

Ausblick?

Was kann man also für nächstes Jahr erwarten? Für Anleger bleibt es wichtig, den Unterschied zwischen kurzfristigen Korrekturen und langfristigen Abwärtsbewegungen – Bärenmärkten – zu erkennen und zu verstehen. Während die kurze Frist quasi unvorhersehbar ist, lassen sich anhand von qualitativen und quantitativen Analysen mittelfristige Veränderungen in einem gewissen Rahmen vorhersehen.

Der laufende Bullenmarkt feiert am 9. März 2015 seinen 6. Geburtstag und man kann erwarten, dass er diesen auch noch überleben wird. Die globale Wirtschaft wächst – mal schneller mal weniger schnell – aber sie wächst. Die bekannten Risiken sind in den Kursen eingepreist, von Euphorie ist keine Spur und an der Seitenlinie steht noch viel Kapital.

Fazit

Das Jahr 2014 ist jetzt Börsengeschichte. Die Höhen und Tiefen sind schnell wieder vergessen. Der Bullenmarkt wird sich auch in 2015 so schnell nicht aus der Bahn werfen lassen. Die Party ist erst dann vorbei, wenn echte Euphorie aufkommt oder ein großes negatives Ereignis die Finanzmärkte nachhaltig erschüttert. Beides ist derzeit nicht in Sicht.


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