"2014 - wo liegt der Marktkonsens?"

Skepsis noch nicht verschwunden

2012 war das Jahr der Angst, 2013 das Jahr der Skepsis – und beide Jahre konnten mit zweistelligen Zuwächsen an den weltweiten Aktienmärkten einen gewichtigen Beitrag zum laufenden Bullenmarkt leisten. Insbesondere 2013 offenbarte die Alternativlosigkeit gegenüber anderen Anlageklassen – die Mehrrendite gegenüber Anleihen und insbesondere Edelmetallen ist in 2013 außerordentlich hoch. Zum ersten Mal in den letzten Jahren ging der Diversifikationsgedanke gründlich schief: Jegliche Art der Beimischung zum bestehenden Aktienanteil hatte die Wirkung einer deutlichen Renditebremse – sehr zum Leidwesen der gesamten Kategorie „Mischfonds“. Institutionelle Anleger mit stark restringierten Aktienquoten kämpfen mit der schwarzen Null.

Viele Anleger haben zwar mittlerweile das nötige „Sicherheitsgefühl“ für Investitionen im Aktienmarkt - ganz im Gegensatz zum August 2011, als der DAX noch unter 5.000 Punkten notierte - doch die Skepsis ist immer noch nicht vollständig verschwunden. Die Entscheidung, tatsächlich in den Aktienmarkt zu investieren, wird oftmals aufgeschoben – in der Hoffnung, dass eine Korrektur für günstigere Einstiegskurse sorgt. Doch der Umdenkprozess ist im Gange und wird dem laufenden Bullenmarkt auch in naher Zukunft weiteres Aufwärtspotential verschaffen.

Marktkonsens 2014

Der Übergang von Skepsis zu Optimismus ist noch immer nicht vollzogen, deshalb könnte auch die Stimmungs- und Ausgangslage für die Prognose 2014 nicht gemischter sein. Investoren erkennen zwar sukzessive die strukturellen Vorteile der Aktienanlage im aktuellen Zinsumfeld, fragen sich allerdings angesichts der vergangenen beiden positiven Jahre, ob die Märkte nicht „zu hoch, zu weit, zu schnell“ gelaufen sind. Der Marktkonsens, der sich aus den Erwartungen der Banken und Privatanleger zusammensetzt, wird auch im kommenden Jahr wichtige Erkenntnisse liefern.

Denn: Der Marktkonsens liegt in den seltensten Fällen richtig! Die Verteilung der gesammelten Umfragewerte der Banken und Privatanleger entspricht im Regelfall einer angenäherten Gaußschen Normalverteilung. Eine sehr „natürliche“ Verteilungsfunktion – die beispielsweise auch bei der Verteilung von Regenmengen oder menschlicher Körpergrößen als sinnvolle Annäherung Verwendung findet. Im Grunde dienen die gesammelten Prognosen und der resultierende Marktkonsens lediglich dem Nachweis eines rationalen Verhaltensmusters – die Treffsicherheit lässt dagegen zu wünschen übrig.

Unsere Kapitalmarktprognose 2014

Denn das historische Mittel einer Kursentwicklung ist neben dem jeweiligen Kursverlauf der jüngsten Vergangenheit die maßgebliche Einflussgröße für die Positionierung der Marktmeinung. Dieses historische Mittel wird in der Entwicklung auf Jahressicht allerdings so gut wie nie erreicht – der Mittelwert entsteht durch die Summe teilweiser extremer Abweichungen nach unten oder nach oben. Je volatiler der Index, desto stärker diese Abweichungen. Auch deshalb wird im kommenden Jahr das zentrale Thema unserer Kapitalmarktprognose sein, den Marktkonsens zu bestimmen, ihn zu meiden, und die wahrscheinlichste alternative Wertentwicklung anhand einer Analyse der Marktstimmung sowie politischer und wirtschaftlicher Faktoren aufzuzeigen.

Fazit

Sorgen um die Notenbankpolitik, Höhenangst und doch die langsam eintretende Überzeugung, dass die Aktienmärkte die langfristig erfolgversprechendste Anlageklasse sind – eine spannende Ausgangssituation für die anstehende Kapitalmarktprognose. Wir sind überzeugt, Ihnen auch im kommenden Jahr eine lohnenswerte Alternative zur allgemeinen Marktmeinung aufzeigen zu können.

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