Europa in der Krise
Verschärft sich die Situation?
Die US-Märkte entwickeln sich trotz des starken US-Dollars seit mehreren Wochen wesentlich besser als die europäischen Börsen. Woran liegt das? Geht das in diesem Tempo weiter?
Europa viel schwächer als die USA
Verglichen mit dem Jahresanfang liegt der amerikanische Leitindex S&P 500 rund 8 % im Plus. In Euro gerechnet sogar ein Zuwachs von fast 18 %. Der europäische Euro-Stoxx-50 hat dagegen rund 7 % verloren. Selten hat sich diese Schere so weit geöffnet. Wer hätte das zu Beginn des Jahres für möglich gehalten? Globale Strategien wurden wegen des Währungsrisikos tendenziell für riskanter gehalten. Das Gegenteil ist nun eingetreten! Fordern Sie sich doch zu diesem Thema unter www.gruener-fisher.de unsere Jahresprognose an. Die wichtigsten Faktoren und Entwicklungen für 2010 haben wir in dieser Studie ausführlich beschrieben.
Hohe Korrelation im größeren Zeitfenster
Seit Ausbruch der Finanzkrise haben sich Euro-Stoxx-50 und S&P 500 nahezu parallel entwickelt. Dieses Auseinanderdriften der letzten Monate ist ein neues Phänomen. Die vermeintliche Regel zu Beginn des Jahres lautete: "Schwacher Euro = schwache Aktienmärkte". Heute hat sich das Bild geändert: "Schwacher Euro = schwache europäische Aktienmärkte". Aber machen Sie sich keine allzu großen Sorgen. Auch diese vermeintliche Regel wird nicht mehr lange Bestand haben. Bedenken Sie: Immer dann wenn eine Ausnahmesituation mehrheitlich als "normal" empfunden wird, ist der Ausnahmezustand bald wieder vorbei. In meinem Buch "Die acht größten Fallen für Geldanleger" habe ich die Ursachen für dieses Verhalten ausführlich beschrieben. Eine kostenlose Leseprobe finden Sie hier: http://www.gruener-fisher.de/Media-Archiv/Buecher.502.html. Grundsätzlich bewegen sich die internationalen Aktienmärkte mit einer hohen Korrelation zueinander. Es bedarf schon außergewöhnlicher Ereignisse, um diesen Gleichlauf zu brechen. Diese Situation liegt heute zweifelsohne vor. Doch genau in diesem Augenblick sollten Sie nicht in Aktionismus und Panik verfallen, sondern in Ruhe diese Entwicklungen analysieren. Das schadet weder Ihren Nerven noch Ihrem Depot! Wir bei Grüner Fisher Investments mögen diese Situationen, denn genau dann können wir für die Depots unserer Kunden in der Vermögensverwaltung einen Mehrwert generieren.
Euro-Verfall vor seinem Ende?
Ende 2009 habe ich für das Derivate Magazin den Beitrag "Angst vor dem Dollar" verfasst. (http://www.gruener-fisher.de/imgcm/download/publikationen/Derivate_2010_Angst_vor_dem_Dollar.pdf). Fast alle Analysten waren sich über eine weitere Dollar-Schwäche einig. Der Euro sollte die Stabilität im Depot erhöhen. Damals war diese Einschätzung der Mehrheit sicher falsch und wir bei Grüner Fisher Investments haben mit unserer gegenteiligen Meinung und Prognose ins Schwarze getroffen. Heute hat sich die Situation grundlegend gewandelt. Die Angst vor einer weiteren Euro-Schwäche (bei aktuell rund 1,3095 US-Dollar) geht um. Diese Panik ist jetzt - aus unserer Sicht - schon wieder fast übertrieben. Fast 20 Cent Abschlag in nicht einmal einem halben Jahr ist eine dramatische Abwertung. Diese Bewegung sollte sich nun verlangsamen und eine Gegenbewegung in Kürze starten. Vergessen Sie nicht: Noch im November 2008 notierte der Euro bei rund 1,23 US-Dollar. Das sind also per heute noch immer rund 8 Cent mehr als damals.
Fazit
Nachdem noch zu Beginn des Jahres die Angst vor einem schwachen Dollar dominiert hat, ist nun die Befürchtung einer ausgeprägten Euro-Schwäche das beherrschende Thema in den Medien. Die Griechenland-Krise wird ausgedehnt thematisiert. Wir gehen davon aus, dass die heftige Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar in Kürze weitgehend abgeschlossen sein wird. Zumindest eine größere Gegenbewegung liegt bereits in der Luft. Die europäischen Aktienmärkte haben in den letzten Wochen eine signifikante Underperformance zu verzeichnen. Auch diese sollte bald vorbei sein. Denken und investieren Sie grundsätzlich global. Die Euro-Schwäche verliert dann schnell den Schrecken für Ihr Depot.