Euro in Gefahr?

Steht der Euro vor dem Aus?

Der Euro beherrscht die Schlagzeilen. Die PIGS (Portugal, Italien, Griechenland und Spanien) verdeutlichen den Konstruktionsmangel der europäischen Einheitswährung. Es gibt kein Regulativ zwischen den stärkeren und schwächeren Wirtschaftsnationen. Die tektonischen Spannungen nehmen beständig zu. Wann erfolgt das eigentliche Beben? Welche Auswirkungen hat das auf die Finanzmärkte?

Euro - USD Tageschart - Alles halb so wild

Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar zwei gleich lange Abwärtswellen ausgebildet. Die aktuelle Bewegung ist bereits extensiert und hat die Länge des ersten Abschwungs leicht übertroffen. Das spricht für eine zumindest temporäre Gegenbewegung. Erinnern Sie sich ein paar Wochen zurück. Jenseits der 1,50 US-Dollar sprachen noch alle Kommentare von den Gefahren für die Weltwirtschaft, die von einem schwachen Dollar ausgingen. Damals veröffentlichte ich diesen Beitrag: http://www.gruener-fisher.de/imgcm/download/publikationen/Derivate_2010_Angst_vor_dem_Dollar.pdf. Heute sind die Kommentare genau umgekehrt. Der schwache Euro soll die Märkte belasten. Das ist schlicht Unfug. Währungen sind fast immer global gesehen ein Nullsummenspiel. Die positiven und negativen Effekte heben sich größtenteils gegeneinander auf.

DAX Euro - USD sind Brüder

Die Carry Trades zeigen deutliche Auswirkungen. Jede Schwäche des Euros bzw. Stärke des US-Dollars vollzieht der deutsche Aktienindex derzeit nach. Im Stundenchart kann man schön erkennen, dass sich seit Jahresbeginn DAX und Euro/USD nahezu parallel entwickeln.

Fazit

Der Euro lag in 2009 bereits deutlich tiefer. Auch dadurch ist kein größerer Schaden entstanden. Die Währungsturbulenzen verdeutlichen, dass Risiken wieder stärker bezahlt werden müssen. Die schwächeren Nationen Europas werden das zunehmend zu spüren bekommen. Es wird stärker differenziert. Für eine weitere Gesundung der Märkte ist das hilfreich. Die aktuelle Panik ist völlig übertrieben.

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