"Drei Ratschläge für volatile Marktphasen"

Volatilität akzeptieren

Eine Binsenweisheit: Bullenmärkte belohnen geduldige Anleger mit langfristig überlegenen Renditen. Allerdings verlaufen sie leider nicht linear, sondern sind durchzogen von unzähligen Korrekturen und geprägt von einer erhöhten Schwankungsbreite. Dadurch werden Aktieninvestitionen den Ansprüchen der Investoren oftmals nicht gerecht, die eine gewisse „Sicherheit“ für ihre Geldanlage einfordern. Denken Sie daher um!

Ein grundsätzlicher Ratschlag besteht darin, die erhöhte Volatilität der Aktienmärkte als völlig „normal“ und als Ergebnis des Risiko-Rendite-Mechanismus an den Kapitalmärkten zu betrachten. Dieses Prinzip ist zwar einleuchtend und auch weitreichend akzeptiert, in Korrekturphasen macht die emotionale Komponente dieser Sichtweise allerdings stets einen Strich durch die Rechnung. Vor allem im reifen Bullenmarkt ist die Akzeptanz für erhöhte Schwankungsbreiten ein wesentlicher Faktor für den Erfolg!

Korrekturen von Bärenmärkten unterscheiden

Eine saubere Trennung von Korrekturen - stimmungsgetriebenen Kursrückgängen - und einem fundamental begründeten Bärenmarkt ist essentiell wichtig. Korrekturen treten zahlreich auf und stellen unzählige „emotionale Hürden“ in einem langfristigen Bullenmarkt dar. Der langfristige Anlageerfolg mit Aktien rückt für Investoren allerdings nur dann in greifbare Nähe, wenn man dem Aktienmarkt lediglich den Rücken kehrt, sobald der Eintritt eines Bärenmarkts das wahrscheinlichste Szenario darstellt. Andernfalls ist die Basis für den Erfolg an das korrekte Timing der unzähligen Korrekturen gekoppelt - dass diese Unternehmung mit Glück und Zufall verbunden ist, legt die DALBAR-Studie Jahr für Jahr eindrucksvoll offen.

Welche Problemstellung hat also tatsächlich das Potential, einen globalen Bärenmarkt auszulösen? Dazu müsste das globale BIP schlagartig von seinem Wachstumskurs Abstand nehmen - ein wirtschaftlicher Verlust in der Größenordnung von 4 Billionen US-Dollar wäre hierzu in der aktuellen Situation notwendig. Der Blick auf die übergeordnete Weltwirtschaft hilft also auch in der aktuellen Problemstellung ein großes Stück weiter - viele Marktteilnehmer befürchten, dass der „eskalierende Handelskrieg“ den Aufwärtstrend abrupt beenden könnte. Allerdings würde der aggregierte Rückgang der jeweiligen BIPs noch deutlich unterhalb von 100 Milliarden US-Dollar liegen.

Den übergeordneten Blick beibehalten

Volatilität trübt den Blick auf das übergeordnete Bild. Es ist deshalb ein guter Ratschlag für Investoren, sich in unruhigen Phasen oder inmitten einer Korrektur immer vor Augen zu halten, in welcher Phase des aktuellen Marktzyklus wir uns befinden. Der Bullenmarkt befindet sich in einer reifen Phase, setzt sich allerdings auf globaler Ebene relativ robust fort. Wie lange wird sich die Unruhe am Markt noch halten? Welche Kursrückgänge zu vorangegangenen Hochpunkten werden einzelne Indizes erleiden müssen? Kurzfristige Betrachtungen, die schwer zu beantworten sind. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass der reife Bullenmarkt Anleger für gewöhnlich vor harte Geduldsproben stellt, bevor die „Belohnung“ in der dynamischen Schlussphase winkt. Der Bullenmarkt der 90er Jahre stellt hier weiterhin eine schöne Blaupause dar.

Fazit

2018 ist ein typisches Jahr im reifen Bullenmarkt. Die Volatilität wird höher, die Geduldsproben für Anleger härter. Ebenso sind in der späten Phase eines Bullenmarkts aber auch dynamische Zuwächse zu erwarten - Anleger mit Weitblick und hoher Akzeptanz für gewisse Schwankungsbreiten werden dabei bevorzugt behandelt.

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