"Die bessere Alternative: Einfachheit"

Alternative Investmentfonds sorgen für Aufsehen

Nachdem über Jahre hinweg bestimmte Anlageformen nur professionellen Anlegern vorbehalten waren, sind in den letzten Jahren vermehrt sogenannte „alternative Investmentfonds“ entstanden, welche klassische Hedgefonds-Taktiken kopieren. Hiermit soll auch „normalen“ Anlegern Zugang zu all diesen angeblich gewinnbringenden Taktiken gewährt werden - mit der Hoffnung, die Rendite im Vergleich zu einem Aktienportfolio oder einer Mischung aus Aktien und Anleihen zu steigern. Doch wie erfolgreich konnten diese Fonds nun in der Realität agieren?

Vielfältige Strategien

Auch wenn diese Strategien mit vielen Marketingkampagnen ausgestattet sind, ließ der Erfolg zu wünschen übrig, wie nun eine Studie des Finanzprofessors Derek Horstmeyer in dieser Woche im Wall Street Journal aufzeigte. Zusammen mit seinen Assistenten trug er alle in den USA notierten, auf Dollar lautenden alternativen Investmentfonds zusammen und kategorisierte sie. Hierzu zählten beispielsweise Strategien, welche hauptsächlich Marktineffizienzen durch Kombinationen von Long- und Short-Strategien ausnutzen sollten, Fonds mit dem Fokus auf globale wirtschaftliche und politische Trends und Prognosen oder auch Fonds mit der Verfolgung der technischen Analyse. Keine Kategorie wurde ausgelassen.

Ergebnis mangelhaft

Das Besondere an der Studie sind die Ergebnisse. Die Studie ergab, dass diese Fonds im Durchschnitt niedrige Renditen und eine geringe Volatilität aufweisen, wodurch sie sich nicht wesentlich von Anleihen unterscheiden. Die Ausnahmen waren optionsbasierte Arbitrage- und systematische Trendfonds, die neben einer niedrigeren Rendite auch noch eine höhere Volatilität aufwiesen, also das Gegenteil von dem, was Hedge-Fonds erreichen wollen – eine Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils. Hinzu kam, dass die durchschnittliche Korrelation dieser Fonds mit dem amerikanischen Aktienmarkt bei 0,7 lag und sie sich somit in der Regel eher mit dem Markt bewegten, als gegen den Markt. Diversifikation sieht anders aus.

Die Lehren aus der Geschichte

Aus unserer Sicht versteckt sich eine wichtige Lehre in der Studie. Die schlichte Wahrheit ist, dass Hedgefonds immer wieder scheitern und schließlich aufgeben. In der Regel laufen sie ein paar Jahre lang gut, während ihre Strategie funktioniert, und implodieren dann, wenn ein anderer Trend anzieht. Ende 2018 gerieten viele Hedgefonds in Schwierigkeiten, was fast dazu geführt hätte, dass die weltweiten Aktienmärkte in einen vollständigen Bärenmarkt gerutscht wären, als alle gleichzeitig ihre Positionen verkauften.

Zum Glück brauchen Sie jedoch keine teuren Taktiken, wenn Sie auf langfristiges Wachstum aus sind. Viel besser geeignet sind die globalen Aktienmärkte mit all ihren Höhen und Tiefen. Mit Geduld und Disziplin hat diese Anlageform schon immer einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand geliefert. Für diejenigen, die Wachstum, aber weniger Volatilität auf dem Weg dorthin wünschen - und bereit sind, dafür etwas Rendite zu opfern -, leisten Anleihen hervorragende Arbeit, um den Weg zu ebnen.

Fazit

Hedgefonds haben nicht nur in der jüngeren Vergangenheit ihren Beitrag für Privatanleger vermissen lassen. Wenn Sie also jemals die Angst packt, etwas verpassen zu können, denken Sie an die Studie und lehnen Sie sich zurück. Wenn Sie innerhalb von Aktien und Anleihen diversifiziert sind, werden Sie langfristig wahrscheinlich in einer viel besseren finanziellen Lage sein, als bei hoch gerühmten, neuartigen Alternativen.

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