Die wertlose Garantie

Was ist heute noch sicher?

Die Finanzkrise schlägt weiter zu. Der Oktober 2008 wird als einer der schwächsten Monate aller Zeiten in die Börsengeschichte eingehen. Die Flucht aus Aktien hat - auch im November - einen neuen Höhepunkt erreicht. Aber Vorsicht, das kann ins Auge gehen.

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"Die Einlagen sind sicher"

Die Bankenkrise hat sich dramatisch zugespitzt. Weltweit standen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers die Finanzmärkte vor dem GAU - dem größten anzunehmenden Unfall - dem kompletten Systemabsturz. Die Banken vertrauen sich untereinander nicht mehr - bis heute hält dieser Zustand an. Privatanleger dagegen wurden durch eine umfassende staatliche Garantie der Einlagen bei deutschen Banken "abgesichert". "Dann ist ja wieder alles gut" ist man versucht zu sagen. Aber ist es damit wirklich wieder gut?

Banken misstrauen sich

Die Situation ist paradox. Während sich die Banken selbst nahezu weltweit nicht mehr trauen, sollen die Anleger ihren Banken dieses Vertrauen schenken. In großen Zeitungsanzeigen erklären Banken und Sparkassen, dass ihre Einlagen 100% sicher seien. Das wurde den Käufern von Garantie-Zertifikaten auch gerne erklärt. Nach dem Ausfall des Emittenten Lehman Brothers hat sich dieses versteckte Risiko schlagartig offenbart. Sicherheit ist immer relativ. Dies verhält sich mit Bankeinlagen nicht anders. Beachten Sie hierbei: Ihr Sparbuch, Festgeld oder Anleihe bei einer Bank sind nichts anderes als Kredite, die Sie vergeben und dafür Zinsen erhalten. Die Anleger mussten auch diese Lektion bei der Pleite der isländischen Kaupthing-Bank - die noch wenige Wochen vorher sämtliche Vergleichstests beim Tagesgeld gewann - bitter lernen.

Größenordnungen beachten

Der Wert unseres Geldes basiert heute zum größten Teil auf dem Vertrauen in die Solidität der Staatsfinanzen und dem Gegenwert (der Kaufkraft) des Geldes. Spielen wir nun das Szenario dieser tatsächlichen Inanspruchnahme der gegebenen Garantien im Falle der Insolvenz einer oder mehrerer großer deutscher Finanzinstitute durch: Im ersten Schritt entstünde durch den Ausfall und die Insolvenz eines Kreditinstitutes ein Verlust der Einlagen für die Anleger, den der Staat ersetzen müsste. Übersteigt nun dieser Schaden die finanziellen Möglichkeiten des Staates, müsste sich dieser neue Mittel über Kredite (typischerweise durch die Ausgabe neuer Bundesanleihen) besorgen. Und das in einem Umfeld, in dem er eigentlich den Sparern (die dem Staat Geld leihen könnten) zur Hilfe kommen müsste. Wie soll das funktionieren? Die gesamten Steuereinnahmen der Bundesrepublik Deutschland für 2009 werden derzeit auf rund 250 Milliarden Euro geschätzt. Alleine die Deutsche Bank hat eine Bilanzsumme von über 2.000 Milliarden Euro. Noch Fragen?

Die deutsche Geschichte wird "vergessen"

Eine massive Verwässerung des Geldwertes und ein damit verbundener, erheblicher Verlust an Kaufkraft, wäre die unmittelbare Folge dieser Entwicklung. Unsere Groß- und Urgroßeltern haben diese Erfahrungen eines "Staatsbankrotts" 1923 und 1948 bereits gemacht. In letzter Konsequenz würde die Inanspruchnahme dieser Staatsgarantien sicher die finanziellen Möglichkeiten der Bundesrepublik weit übersteigen. Bereits heute wetten Spekulanten auf Staatspleiten über Kreditausfallswaps auf Staatsanleihen. Die Bankenkrise wird zur Staatskrise. Diese staatlichen Garantien sind nur eine Beruhigungspille für die Anleger, die bei einem tatsächlichen Eintreten dieses Falles unrealistisch und praktisch nicht umsetzbar wären. In einem allgemeinen Finanzchaos - der mit dem Zusammenbruch mehrerer Kreditinstitute verbunden wäre - müsste sich der Staat mehrere hundert Milliarden Euro (die er natürlich nicht hat) besorgen. Diese Größenordnung ist unmöglich!

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Fazit

Echte sichere Häfen sind lediglich "reale" Dinge. Immobilen, Grundbesitz, Edelmetalle und natürlich auch der Besitz von Anteilen/Aktien an großen globalen Unternehmen. In einem "echten finanziellen Sturm", der auch eine Panik in Staatsanleihen zur Folge hätte und massiv ansteigende Zinsen und Hyperinflation mit sich bringen würde, sollten lediglich Sachwerte zu den relativen Gewinnern dieser Krise gehören. Dividendenstarke, solide und globale Unternehmen werden derzeit zu unglaublich günstigen Bewertungen gehandelt. Dies ist sicher keine Zeit, um diese Aktien zu verkaufen und in Bargeld ("Aktien am Staat") zu flüchten, ganz im Gegenteil!

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