Setzt sich der Absturz fort?
Wird das ein echter Crash?
Am 08. August wies ich in meinem Beitrag "Große Trendwende?" auf die Möglichkeit einer größeren Umkehrformation im Währungspaar Euro vs. US-Dollar hin. Der Euro sollte die Marke von 1,46 US-Dollar ansteuern. Der heutige - schwächer als erwartet ausgefallene - IFO-Index hat dem Euro einen weiteren Schlag versetzt. Die Marke von 1,46 US-Dollar wurde temporär bereits unterschritten. Wie geht das weiter?
EUR-US-Dollar Stundenchart
Der Absturz ist im Stundenchart ersichtlich. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar in der Spitze mittlerweile über 14 Cent verloren. Es hat sich hierbei jedoch eine mehrfache positive Divergenz gebildet. Die letzten Tiefpunkte wurden von einigen technischen Indikatoren nicht mehr bestätigt. Zumindest eine technische Gegenbewegung liegt in der Luft. Die hohe Abwärtsdynamik sollte viele Marktteilnehmer überrascht haben. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die meisten Fehlpositionierungen mittlerweile aufgelöst worden sind oder ob weiterer Abwärtsdruck aufkommen wird. Der hohe Dollar-Pessimismus der letzten Monate und Jahre ist weiter im Markt. Kurzfristig dürfte der Einbruch des Euro jedoch das Augenmerk der Investoren auf die Risiken im Euroraum verschoben haben.
EUR-US-Dollar Tageschart
Am 08. August schrieb ich: Der Euro ist - nach einer Überhitzungsphase nach oben - wieder in seinen Aufwärtstrend seit Ende 2005 zurückgefallen. Dessen Unterkante verläuft aktuell bei rund 1,46 US-Dollar. Dieses Kurslevel ist gleichzeitig der theoretische Zielbereich aus einem technisch bereits bestätigten Doppel-Topp bei 1,60 US-Dollar. Dessen Nackenlinie verlief bei rund 1,53 US-Dollar. Diese sieben Cent nach unten gespiegelt errechnet sich der bereits benannte Bereich von 1,46 US-Dollar. Dieses Kursziel wurde im heutigen Handel erreicht. Der Bereich zwischen 1,44 und 1,46 US-Dollar sollte dem Euro als erste Auffangzone dienen und eine weitere, sofortige Abwärtsbewegung erst einmal verhindern. Mittel- und langfristig hat sich das technische Bild für den Euro deutlich eingetrübt.
Fazit
Der rasante Absturz der letzten Wochen ist ungebremst. Die erste Zielmarke von 1,46 US-Dollar hat der Euro heute erreicht. In Kombination mit der positiven Divergenz an der Trendunterkante ist zumindest eine kurzfristige, technische Gegenreaktion nach oben wahrscheinlich. Die hohe Abwärtsdynamik sollte Euro-Bullen trotzdem zur Vorsicht mahnen. Die bisherigen - sehr schwach ausgefallenen - Gegenbewegungen deuten auf eine mittelfristig anhaltende Schwäche hin. Eine einseitige Positionierung auf den Euro halten wir weiterhin für riskant.