Große Verwerfungen!

Bei den Währungen ist eine Menge los.

Seit Jahresbeginn sind die Finanzmärkte weltweit in Aufruhr. An den Devisenmärkten waren die Verschiebungen in den letzten drei Monaten gewaltig. Während in den Medien der schwache Dollar und die damit verbundenen, angeblichen Probleme der USA beklagt werden, sind europäische Anleger und Unternehmen die eigentlichen Verlierer dieser Entwicklung.

Die Statistik zeigt die großen Bewegungen

Der Euro hat vor allem gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund seit Jahresbeginn erheblich zulegen können. Lediglich der Schweizer Franken hat sich gegenüber dem Euro gefestigt. Gegenüber dem Yen hat der US-Dollar um rund 7% abgeben müssen. Carry Trades - und damit auch die globalen Aktienmärkte - hat diese große Verschiebung massiv belastet.

Tageschart Euro - USD

Im Tageschart des Euro gegenüber dem US-Dollar erkennen wir einen starken Aufwärtstrend, der sich innerhalb der letzten Wochen noch einmal beschleunigt hat. Der Trend ist sicher zu steil, um lange Bestand zu haben. Umgerechnet in die gute alte D-Mark entspricht der heutige Kurs von rund 1,59 USD gegenüber dem Euro: 1,23 D-Mark. Der US-Dollar notiert damit deutlich unter seiner Kaufkraftparität und ist aus unserer Sicht erheblich "unterbewertet". Probieren Sie das einfach mal aus: Buchen Sie den gleichen Flug - beispielsweise von Deutschland aus in die USA - in Europa und in Euro oder von den USA aus in US-Dollar. Sie werden über den gewaltigen Preisunterschied einer identischen Dienstleistung oder Ware staunen! Man erhält derzeit in US-Dollar wesentlich mehr Werte für sein Geld als in Euro.

Tageschart USD - Yen

Der US-Dollar hat auch gegenüber dem Yen deutlich an Wert verloren. Es hat sich hierbei eine interessante technische Konstellation gebildet. Ein ansatzweise bullisher Keil wurde "regelwidrig" - in Form einer Bärenfalle - nach unten gebrochen. In der laufenden Erholung wurde dieser Keil nun "regelkonform" nach oben aufgelöst.

Fazit

Die großen Verwerfungen und Bewegungen unter den wichtigsten Leitwährungen sorgen für zusätzliche Verunsicherung unter den Investoren. Die großen Profiteure der Dollar-Schwäche sind die angeblichen "Verlierer": Amerikanische Konzerne, die einen Großteil ihres Umsatzes außerhalb der USA und damit in fremden Währungen generieren. Amerikanische Anleger freuen sich ebenfalls über Währungsgewinne in ihren Auslandsanlagen. Aus "amerikanischer Sicht" hat der DAX beispielsweise seit Jahresanfang bis heute nicht 16% abgegeben, sondern nur 8%. Umgekehrt gilt dieses für europäische Anleger: Während der S&P 500 - in US-Dollar gerechnet - seit Jahresanfang bis heute nur rund 5% verlor, hat er in Euro gerechnet um ca. 13% abgegeben.

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