Der internationale Währungsfonds IWF sorgt heute mit seiner Schätzung, dass in der globalen Finanz- und Immobilienkrise insgesamt rund 945 Milliarden Dollar an Schäden entstehen sollten, für Unruhe unter den Investoren. Der Crash solle sich demnach auf die ganze Welt ausweiten und ein Ende der Entwicklung sei nicht absehbar. Was bedeutet das für die Märkte?
Märkte entwickeln Widerstandskraft
Ein wichtiges Zeichen im Rahmen von Bodenbildungen sind immer "geänderte Mechanismen" in den Marktreaktionen auf bestimmte Neuigkeiten. Damit ist der Punkt gemeint, ab dem die Märkte negative Nachrichten scheinbar ignorieren. Diese "bad news" werden aber natürlich nicht ignoriert, sondern sie sind eben zum großen Teil eingepreist. Im Rahmen der äußerst umfangreichen Berichterstattung über die globale Finanz- und Immobilienkrise scheint dies nun der Fall zu sein.
Während die angeblichen und befürchteten Verluste in den Medien immer höher geschraubt werden, befinden sich die globalen Aktienmärkte in einem Bodenbildungsprozess. Am Beispiel des DAX erkennen wir, dass der deutsche Leitindex seit seinem Tief rund 10% zulegen konnte, während parallel dazu die Meldungen aus dem Finanzsektor immer negativer und die Summen der Abschreibungen beständig nach oben korrigiert werden.
Fazit
Die Schreckensnachrichten aus dem Finanz- und Immobiliensektor nehmen beständig zu. Die Kurse an den globalen Aktienmärkten haben sich jedoch stabilisiert. Die Volatilität ist geringfügig zurückgegangen. Es fällt zunehmend auf, dass die alte Regel wieder gilt: "Buy on bad news". Trotz einer weiter extrem schlechten Nachrichtenlage präsentieren sich die Märkte zusehends besser. Der große Ausverkauf ist erst einmal vorbei und die meisten der "zittrigen und schwachen Hände" sollten aus dem Markt gedrängt worden sein. Die Basis für einen tragfähigen Boden wird damit weiter gelegt.