DAX - Standortbestimmung

Die Sprünge sind gewaltig. Wie geht es weiter?

Die Volatilität hat einen weiteren Anstieg verzeichnet. Die Schwankungen an den globalen Aktienmärkten nehmen zu. Hohe Abschläge wechseln sich mit hohen Aufschlägen ab. Der deutsche Aktienindex schwankt hierbei besonders stark. Von der relativen Stärke, die der DAX noch im Januar verzeichnen konnte, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Die Angst regiert.

DAX - Stundenchart

Der Stundenchart verdeutlicht die "verschachtelte" Situation. Viele Trendlinien laufen im aktuell umkämpften Bereich zusammen. Das bisherige Tief vom 23. Januar 2008 bei 6.384 Punkten konnte bisher nicht nachhaltig zurückerobert werden. Erst oberhalb von rund 6.650 Punkten kann man von einer technischen Stabilisierung sprechen. Viele Kurslücken haben sich gebildet. Zum heutigen Handelsstart wurde lediglich das Gap vom 14. März bei 6.452 Punkten geschlossen. Die heutige Kurslücke zur Eröffnung wurde nach einem kurzen Shortsqueeze umgehend wieder abverkauft und damit geschlossen. Auf der Unterseite ist die Kurslücke vom 17. März bei 6.182 Punkten noch offen. Auf der Oberseite wartet die nächste offene Kurslücke vom 29. Februar bei 6.748 Punkten. Der Verfallstag am Donnerstag und das lange Osterwochenende sorgen für zusätzliche Nervosität und ein hohes Handelsvolumen.

DAX - Tageschart

Im Tageschart ist der laufende Impuls ein Pullback auf das Hoch vom 11. Mai 2006 (6.162 Punkte) zu werten. Das Tagestief vom 17. März lag bei 6.167,82 Punkten. Zusätzliche Unterstützung bildet eine innere Trendlinie, die nur kurzfristig unterschritten wurde. Es hat sich eine positive Divergenz gebildet. Das letzte Tief wurde von vielen Indikatoren nicht mehr bestätigt.

DAX - Monatschart

Die laufende Abwärtsbewegung kam bisher knapp unterhalb des Hochs vom Juli 1998 (6.200 Punkte) bei 6.168 Punkten zum Stehen. Dieser Pullback ist so lange positiv zu bewerten, bis dieser Bereich nachhaltig unterschritten werden sollte. Der steile - und auch langfristig natürlich zu steile - Aufwärtstrend seit dem Tief vom März 2003 wurde gebrochen, nach dem er zuvor nach oben verlassen wurde. Beide Ausbruchsbewegungen könnten sich in einigen Monaten als "Fallen" herausstellen.

Fazit

Die Nerven der Anleger liegen weiter blank. Bear Stearns besitzt eine Signalfunktion und hat alle Marktteilnehmer inkl. der Notenbanken, der Börsenaufsicht und die Regierungen nachhaltig aufgerüttelt. Es wird nicht mehr nur darüber diskutiert, welche Bank denn als nächstes existenzielle Probleme bekommen wird. Das gesamte Finanzsystem soll ins Wanken geraten. Die Angst animiert die Phantasie der Investoren. Geht das noch viel schlimmer? Kaum!

Zurück