Seltsame Nachrichten!

Fällt der Markt mit "old news" weiter?

Noch immer belasten die Märkte die täglichen Hiobsbotschaften aus dem Finanzsektor. Es vergeht kaum eine Bilanzpressekonferenz, bei der die Zuhörer nicht ängstlich auf die Details zur Belastung im Hypothekensektor und die damit verbundene Höhe der Abschreibungen blicken. Aber: Diese Nachrichten sind keine Neuigkeiten mehr und die negative Erwartungshaltung vieler Investoren scheint uns längst überzogen zu sein.

Risiko Rezession eingepreist

Die Wettquoten für eine Rezession in den USA pendeln je nach täglicher Nachrichtenlage zwischen 60% und 80%. Selbst das tatsächliche Eintreffen einer Rezession kann demnach keine Überraschung mehr sein, die die Märkte noch einmal heftig belasten sollte. Die massiven Zinssenkungen der US-Notenbank FED - gepaart mit dem jüngst verabschiedeten US-Konjunkturprogramm - sollten ihre Wirkungen bis ins dritte Quartal 2008 bereits spürbar entfacht haben.

Insiderkäufe auf Rekordhoch!

Ein wichtiger Faktor wird in der derzeitigen Diskussion wenig beachtet: Insider kaufen derzeit so viele Aktien ihrer Unternehmen wie selten zuvor. Erstmals seit 1995 haben US-Spitzenmanager mehr Aktien ihrer Unternehmen gekauft als verkauft. Das Verhältnis Käufe zu Verkäufe beträgt aktuell 1,44. In Europa bietet sich ein ähnliches Bild: das Insider-Barometer ist nicht mehr weit entfernt von seinem Allzeithoch vom März 2003. Diese Konstellation ging in den letzten 20 Jahren fast immer einem deutlichen Anstieg der Aktienmärkte voraus.

Fazit

Die Erwartungshaltung der Investoren ist extrem niedrig, parallel dazu decken sich Unternehmensinsider nahezu unbemerkt und nur wenig kommentiert verstärkt mit Aktien ein. Passt das zusammen? Die Mauer der Angst ist dementsprechend hoch. Und vergessen Sie dabei nie: Die globalen Aktienmärkte steigen immer nur an dieser Mauer der Angst nach oben. Warten Sie geduldig auf die Euphorie! Erst in einem "überoptimistischen" Umfeld wird dieser Bullenmarkt enden. Die Nachrichten jedoch zeigen uns, dass wir davon noch ein gutes Stück entfernt sind. Die laufende Korrektur bereitet das Fundament für den nächsten Anstieg.

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