Die angeblichen Gründe für die schwachen Märkte werden weiter heftig diskutiert: Immobilien- und Subprime-Krise in den USA, eine drohende Rezession in den Vereinigten Staaten und ein möglicher globaler Wirtschaftsabschwung. Ein gewichtiger und maßgeblicher Faktor wird dabei vergessen.
DAX und Euro-Yen scheinen Brüder zu sein
Betrachtet man sich die Kursverläufe des Euro zum japanischen Yen und den globalen Aktienmärkten, so fällt sofort auf, dass sich diese fast identisch verhalten. Lediglich die Höhen der jeweiligen Ausschläge variieren. Bildet man einen Korrelationskoeffizienten erhält man erstaunliche Werte von teilweise deutlich über 80% - beim DAX von 87%! Fast alle wichtigen, globalen Aktienindizes werden davon beeinflusst. Selbst "Intraday" lässt sich diese Korrelation mit extrem hohen Werten nachweisen.
Einer der wichtigsten Risikofaktoren für 2008 erscheint uns daher ein deutlich festerer Yen zu sein, der die Carry Trades verringern bzw. umkehren würde. Wichtiger Treibstoff für die globalen Aktienmärkte ist weiter die Liquidität, die u.a. durch diese Carry Trades in die Märkte wandert. Zu extrem niedrigen Zinssätzen verschulden sich Investoren in Japan und nutzen diese Mittel um in Europa, den USA oder an sonstigen globalen Aktien- und Anleihemärkten zu investieren.
Fazit
Richten Sie Ihren Blick auf Japan - und vor allem auf den Yen! Eine weiter schwache japanische Währung - kombiniert mit einem extrem tiefen Zinsniveau wird die globalen Aktienmärkte weiter mit Liquidität versorgen. Ein kräftig anziehender Yen - gepaart mit deutlich steigenden japanischen Zinssätzen - würde diesen tendenziell positiven Trend umkehren bzw. zumindest stoppen. Wir erwarten weder einen deutlich stärkeren Yen, noch spürbare Zinssteigerungen in Japan. Sie sollten diese Entwicklung jedoch unbedingt beachten.