Der Kern des Problems

Die echten Gefahren liegen eher hier.

Immer mehr Investoren – vor allem Privatanleger – beteiligen sich an hochspekulativen Geschäften, deren Konstruktion oft so komplex ist, dass bezweifelt werden darf, ob diese denn auch tatsächlich von den handelnden Hobby-Börsianern verstanden werden. Diese mangelnde Erfahrung machen sich viele Anbieter zu Nutze und entwickeln immer komplexere und damit komplizierte und undurchschaubare Anlageprodukte. Aufpassen!

Einfach ist oft besser

Aus meiner mittlerweile über 20-jährigen Erfahrung kann ich gerne berichten, dass gerade die einfachsten Produkte oft die besten Renditen einbringen und auch durch eine größere Transparenz eine bessere Risikostruktur aufweisen. In den letzten Tagen sind nun vermehrt Meldungen zu lesen, dass selbst Geldmarktfonds, deren eigentliches Ziel eine absolut sichere Rendite bei täglicher Verfügbarkeit sein sollte, sich an waghalsigen Wetten an den Finanzmärkten beteiligt haben und ebenfalls im Geschäft mit den ABS (Asset Backed Securities) investiert sind. Da diese Märkte nun fast vollständig illiquide geworden sind, ist es für die betroffenen Fondsgesellschaften schwierig geworden, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Schon recht moderate Mittelabflüsse führten daher bereits zu den ersten Fondsschließungen.

Fazit

Ich wiederhole mich an dieser Stelle gerne: Investieren Sie nur in Produkte, deren Funktionsweise und rechtliche Ausgestaltung Sie auch vollständig überblicken und verstehen. Vergessen Sie dabei nie: Fast alle Derivate sind rechtlich keine Sondervermögen wie Aktien- oder Indexfonds sondern Inhaberschuldverschreibungen oder so genannte „nachrangige Verbindlichkeiten“. Man darf gespannt darauf sein, wie lange es noch dauert, bis dieses Thema von den Medien verstärkt aufgegriffen wird. Die ersten Liquiditätsprobleme oder gar die Insolvenz eines Emittenten würden im Derivate-Bereich sicher ein regelrechtes „Erdbeben“ auslösen und eine neue Diskussion über deren Risiken entfachen.

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