"Da hat sich der Herr Grüner sicher vertan", werden Sie wohl gerade denken. "Der DAX ist doch noch ein gutes Stück von seinem Allzeithoch bei 8.136 Punkten entfernt." Das stimmt natürlich auch. Berechnet man den DAX aber in der weltweit wichtigsten Währung, dem US-Dollar, dann ist der Rekordstand vom März 2006 bereits überwunden. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung?
Das hat schön gepasst
Erinnern Sie sich an meinen Beitrag vom 28. Juni 2006? Damals schrieb ich unter dem Titel "DAX - jetzt rein?":
DAX hat sein Ziel in US-Dollar bereits erreicht. Betrachtet man sich diese abc-Korrektur aus Sicht eines Dollar-Anlegers, dann stellt man erstaunt fest, dass die Welle c - in Dollar gerechnet - bereits die idealtypische gleiche Länge der a erreicht hat. Auch der Aufwärtstrend seit Sommer 2005 - der in Euro bereits gebrochen wurde - ist in Dollar gerechnet noch voll gültig. Viele Investoren warten weiterhin auf tiefere Kursziele für einen Neueinstieg bzw. ein Aufstocken ihrer Positionen an der Marke im Bereich um 5.130 Punkte. Behalten Sie jedoch im Hinterkopf, dass die Korrektur aus der Sicht eines Anlegers im US-Dollar-Bereich ihr "Idealziel" bereits erreicht hat. Das letzte Hoch im DAX bei 6.162 Punkten beispielsweise, entsprach in US-Dollar gerechnet ca. dem bisherigen Allzeithoch im DAX bei 8.136 Punkten. So ganz unwichtig scheint meine Beispielrechnung in US-Dollar also nicht zu sein.
DAX in US-Dollar seit 2005
Aus Sicht eines "US-Dollar-Inländers" - und damit nicht nur einem US-Amerikaner - hat der DAX im Juni/Juli 2006 eine fast exakte abc-Korrektur absolviert. Auf meinen damaligen Beitrag erhielt ich einige Mails, die diesen Umstand als sinnlos bezeichneten und den angeblichen Zusammenhang bezweifelten. Dazu kann ich nur sagen: Modern und gut ist, was funktioniert und nicht der Inhalt von zweifelhaften Lehrbüchern - oder besser "Leerbüchern" - zum Thema Börse. Erfolgreich werden Sie nur abseits der Trampelpfade des Mainstreams. Wenn Sie die Vorgehensweise der Mehrheit der Marktteilnehmer kopieren, werden Sie nie überdurchschnittliche Trefferquoten erzielen.
Natürlich ist es wichtig, wie sich der DAX in US-Dollar darstellt. Der überragende Teil der weltweiten Finanztransaktionen wird in US-Dollar abgerechnet. Der Euro hat sicher etwas aufgeholt, der Abstand zur Bedeutung des US-Dollar ist jedoch weiterhin beträchtlich. Zumindest im Hinterkopf sollten Sie daher die Zahlen in US-Dollar behalten. Im Sommer hätte dies eine wertvolle Unterstützung in der Entscheidungsfindung sein können.
Die Korrektur habe ich im DAX-Chart in US-Dollar eingezeichnet. Den Aufwärtstrend ebenfalls. Während im Frühsommer fast alle Analysten den Bruch des Aufwärtstrends beklagt und zum Ausstieg geraten haben, hat der Aufwärtstrend - in US-Dollar gerechnet - sauber gehalten.
DAX in US-Dollar seit 1994
Im langfristigen Chart erkennen Sie, dass der DAX in US-Dollar tatsächlich bereits ein neues Allzeithoch erreicht hat. Der steile Aufwärtstrend ist bisher unverletzt geblieben. Spiegelt man nun diese charttechnische V-Formation nach oben, dann ergeben sich für die nächsten Jahre - aus heutiger Sicht - utopische Kursziele bis zum Jahr 2010.
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Fazit
Mein Beispiel zum DAX ist recht typisch. Folgen Sie nicht der "Herde" und damit dem Marktkonsens. Beobachten Sie Dinge, die sonst kaum beachtet werden. Seien Sie mutig und denken Sie stets daran: Die Masse liegt fast immer falsch. Man muss also kein besonders risikobereiter Mensch sein, um erfolgreich zu werden. Sich mit seiner eigenen Meinung in einer Gruppe zu befinden, bringt Ihnen lediglich eine trügerische Sicherheit - die wirklich wichtigen Faktoren werden dabei fast immer übersehen.