Hat der Rutsch begonnen?

Wird das die größte Überraschung des restlichen Jahres?

Die letzten Tage waren interessant. Trotz einer Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank EZB, hat der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert verloren. Der Euro hat seine technische Chance auf einen Ausbruch nach oben - zunächst - noch nicht nutzen können. Die Situation hat sich eingetrübt.

Unsinnige Diskussionen zur Zinsdifferenz

Einer der maßgeblichen Faktoren zur Einschätzung der zukünftigen Währungsentwicklung zwischen dem US-Dollar und dem Euro ist die kurz-, mittel- und langfristige Zinsdifferenz. Diese spricht in allen Zeiteinheiten für den US-Dollar. Sie kennen meine Meinung zur Zinsdifferenz. So lange man für Anlagen im US-Dollar mehr Zinsen als im Euro erhält, wird das den Euro tendenziell eher belasten. Eine positive Differenz bleibt eine positive Differenz, auch wenn sie kleiner werden sollte. Ein simples Beispiel mag das erläutern: Sie kaufen Ihre Currywurst immer für 2 Euro, da die Imbissbude nebenan 3 Euro dafür verlangt. Wenn sich der Preis nun auf 2,50 Euro erhöht, kaufen Sie dann nebenan für 3 Euro, weil die Differenz kleiner geworden ist? In 2004 konnte man dieses Phänomen bereits beobachten: Obwohl die Zinsdifferenz immer geringer wurde, stieg der Euro gegen den US-Dollar weiter an. Die Wende erfolgte erst beim "Schnitt" der Zinssätze zu Lasten des Euros. Um in meinem Beispiel zu bleiben, die Investoren änderten ihr Verhalten erst, als die Currywurst über 3 Euro kostete.

Euro-USD Tageschart

Der Euro ist in den "gelben Bereich" zurückgefallen. Die letzte Tageskerze sieht böse für den Euro aus. Die nächsten Handelstage werden nun zeigen, ob die laufende Abwärtsbewegung nur ein Pullback auf den gebrochenen Abwärtstrend oder der Beginn eines nachhaltigen Rückgangs sein wird. Zwischen 1,245 USD und 1,23 USD warten noch einige Unterstützungen auf den Euro. Darunter wird es kritisch für die europäische Leitwährung.

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Euro-USD Wochenchart

Im Wochenchart ist die "innere Aufwärtstrendlinie" gut zu erkennen. Sie wurde bereits einige Male attackiert, hat bisher jedoch immer gehalten. Ein Bruch dieser Linie sollte eine Abwärtsdynamik auslösen, ein Abprall nach oben würde die Wahrscheinlichkeit neuer Hochs für den Euro erhöhen. Diese Linie sollte aufmerksam beobachtet werden.

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Euro-USD Monatschart

Die sich abzeichnende Schulter-Kopf-Schulter-Formation wird weiter in den Medien nicht thematisiert. Obwohl sich die rechte Schulter bereits deutlich erkennen lässt, werden viele "interessante" Begründungen angeführt, warum das angeblich keine SKS werden kann. Erstaunlich - und positiv für den US-Dollar.

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Fazit

Die nächsten Tage werden zeigen, ob sich die Abwärtsdynamik fortsetzen wird oder ob wir weiter in der Seitwärtsbewegung der letzten Monate verharren. Das Sentiment ist immer noch eindeutig bullish für den Euro. Helfen sollte das eher dem US-Dollar.

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