Die Entwicklung der nächsten Monate habe ich in meiner aktuellen Studie beschrieben, die Sie sich unter anfordern können. Meine Kernthese lautet: Die Parallelen zur Situation 1996 bis 1998 sind verblüffend, werden jedoch immer noch "übersehen". Der Pessimismus ist weiterhin hoch. In meinem Beitrag "Verblüffend" vom 20. Juli 2006 habe ich bereits auf dieses Phänomen hingewiesen und die Gemeinsamkeiten im Chartverlauf beschrieben.
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Dow Jones Monatschart seit 1987
Betrachten wir uns zuerst den Monatschart des Dow Jones seit dem Oktober-Crash 1987. Der Index stieg innerhalb von 12 Jahren um über 600%! Der anschließende Bärenmarkt verlief in Form einer typischen abc-Korrektur. Etwas mehr als 38% des Anstieges von 1987 bis Anfang 2000 wurden innerhalb von 3 Jahren korrigiert. Im Chart habe ich eine komplexe Schulter-Kopf-Schulter-Formation eingezeichnet. Wird diese Formation regelkonform nach oben aufgelöst, ergibt sich ein theoretisches Kursziel von ca. 16.300 Punkten.
Dow Jones Monatschart seit 1993
Die Situation im Sommer 1996 habe ich markiert. Die extreme Rallye begann damals - genau vor zehn Jahren. Die Sommerkorrektur des Jahres 2006 habe ich ebenfalls eingezeichnet. Die beiden Monatskerzen vom Juni und Juli deuten auf einen deutlichen Nachfrageüberhang im Bereich unter 11.000 Punkten hin. Es spricht einiges dafür, dass in diesem Bereich viele Aktien von den zittrigen in die starken Hände gewechselt sind. Was wurde Ihnen im Juni/Juli von Ihrer Hausbank geraten? Zu kaufen? Wohl eher das Gegenteil. Fast täglich wurden neue Risikofaktoren in den Medien ausgemacht und die Kapitulation der Anleger ist an den Fondsstatistiken abzulesen. Es wurde massiv aus Aktienfonds geflüchtet und die frei werdenden Beträge sind in Geldmarktfonds und Festgelder umgeschichtet worden. Eine explosive Mischung, sollte der weltweite Leitindex nun nach oben ausbrechen...
Dow Jones Wochenchart seit 2003
Der "letzte echte Widerstand" verläuft neben dem Allzeithoch (11.750) bei ca. 11.800 Punkten, der Unterkante des inneren Aufwärtstrends seit März 2003. Der Trendbruch vom Juli 2006 hat sich - genau wie der Trendbruch im Oktober 2005 - zu einer sehr bösen Bärenfalle entwickelt und viele Anleger aus ihren Positionen herausgequetscht.
Fazit
Der Dow Jones steht vor einer wichtigen Entscheidung. Der historische Höchststand vom Januar 2000 bei 11.750 Punkten sollte bereits in den nächsten Tagen überschritten werden. Gelingt dem - in den Medien am meisten beachteten - amerikanischen Leitindex ein signifikanter Ausbruch nach oben, dürften erhebliche und weltweite Kursgewinne die Folge dieser Entwicklung sein. In meinen derzeitigen Gesprächen habe ich den Eindruck, dass viele Privatanleger und institutionelle Investoren von dieser Bewegung eher überrascht werden sollten. Die Sommerkorrektur von Mai bis Juli hat viele Investoren "umkippen" lassen. Die Aktienquoten sind immer noch deutlich tiefer als vor einigen Monaten. Die Stimmung ist daher immer noch sehr verhalten. Die Sommertiefs zu umfangreichen Verkäufen genutzt zu haben, dürfte für viele Banken, Fonds und Anbieter von aktiv gemanagten Zertifikaten die zentrale Fehlentscheidung des Jahres 2006 gewesen sein.