Dollar-Crash unvermeidlich?

Der endgültige Zusammenbruch ist nur eine Frage der Zeit.

Erinnern Sie sich an den Jahresanfang? Reihenweise wurden Vorträge angeboten, in denen uns erklärt wurde, dass der US-Dollar in 2005 zusammenbrechen würde und es wurde fast einhellig vor US-Anlagen gewarnt. Insbesondere US-Anleihen seien besonders gefährdet. Und nun? Es kam alles anders...

Dollar-Krise wurde zur Euro-Krise

Zu Beginn des Jahres erhielt ich einige Einladungen zu Vorträgen, die fast alle den Niedergang des US-Dollars zum Thema hatten. Die Verschuldung der USA, die Leistungs- und Außenhandelsdefizite und natürlich der teure Krieg im Irak sollten die US-Währung ins Trudeln bringen. Unsere Vorhersage sah ganz anders aus: Wir sahen den Euro bis unter 1,20 USD fallen. Kaum eine meiner Prognosen wurde so heftig kritisiert wie diese. In eMails wurde mir oft vorgeworfen, ich würde die Probleme in den USA nicht sehen und meine maßgebliche Begründung für das Comeback des US-Dollars, einer sich ausweitenden Zinsdifferenz sei nicht ausreichend.

Lesen Sie unsere Jahresprognose für 2005 hier kostenlos nach.

Ein Devisenkurs ist immer eine Relation zwischen zwei Währungsräumen. Während für den US-Dollar alle möglichen Belastungsfaktoren ins Feld geführt wurden, sind die europäischen Risiken anscheinend "vergessen" worden. Noch heute gibt es reihenweise Kommentare und Vorträge zum Thema der diversen Problemstellungen in den USA. Wir sollten uns besser einmal gründlicher in unserer europäischen Heimat umschauen: Viele verschiedenartige Länder, eine unterschiedliche Steuer- und Finanzpolitik und dazu eine "übergestülpte", einheitliche Währung. Das "Ausgleichsventil" in Form von Devisenschwankungen und Ab- bzw. Aufwertungen im früheren Wechselkurs-System des EWS ist weggefallen. Der Druck wird stetig ansteigen...

Dollar-Euro Prognosen vom Jahresanfang

Eine große Mehrheit ging - ausgehend von Kursen um 1,36 USD - von unverändert hohen bzw. weiter ansteigenden Euro-Notierungen aus. Der Kurs hat sich jedoch bis and en linken Rand nach unten entwickelt und hat sogar die Marke von 1,17 USD zeitweise unterschritten. In der unten stehenden Grafik finden Sie die Prognosen der Investmentbanken vom Januar diesen Jahres: Jede Zahl steht für eine Prognose einer Investmentbank. Je höher die Türme, desto mehr Tipps liegen in diesem Bereich.

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Dollar vs. Euro 2003 bis 2005

Im Chart ist die Entwicklung der letzten 3 Jahre markiert. Der Abwärtstrend des Jahres 2005 hat zu heftigen Verlusten von rund 20 Cent im Euro geführt. Die Bewegung der letzten Wochen spitzt sich in Form eines Bullkeils zu und es gibt bereits viele positive Divergenzen. Eine Korrekturbewegung seit den Tiefständen hat bereits begonnen.

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Fazit

Der Marktkonsens ist stets ein gefährlicher Bereich, den Sie als Anleger meiden sollten. Der "Vater" von Max und Moritz, Wilhelm Busch, beschreibt das treffend: "Stets findet Überraschung statt Da, wo man's nicht erwartet hat." Der Niedergang des US-Dollars wurde zum Jahresanfang zu oft prognostiziert, die Realität sah anders aus: Der Euro ist eingebrochen. US-Anleihen waren für europäische Investoren im festverzinslichen Bereich der Renner des Jahres - und genau vor diesen wurde am meisten gewarnt.

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