Steht der Ausbruch bevor?

Der Bogen wird immer weiter gespannt.

Liest man regelmäßig die täglichen Kommentare über die aktuellen Börsengeschehnisse, so hat man den Eindruck, dass wir es mit einem hektischen und sehr volatilen Handel zu tun haben. Betrachtet man sich die längerfristigen Charts, so stellt man das Gegenteil fest. Geht das so weiter?

Ich habe Ihnen als Beispiel den Monatschart des "Medienindex" - den amerikanischen Dow Jones - mitgebracht. Ein Ausbruch steht bevor...

Die Ruhe vor dem Sturm

Im Monatschart ist die zähe Seitwärtsbewegung der letzten 21 (!) Monate gut ersichtlich. In den lediglich zehn Handelsmonaten nach dem März 2003 hat der Dow Jones um über 3.000 Punkte zugelegt. Die anschließende Konsolidierung dauert nun mittlerweile fast zwei Jahre an und hält den Dow Jones in einer Handelsspanne von nur rund 1.000 Punkten gefangen. Die Kurse oszillieren um den primären und längst gebrochenen Abwärtstrend. Mehrere Pullbacks sind bereits erfolgt. Diese lange Phase geringer Volatilität ist historisch gesehen äußerst selten und ungewöhnlich. Der folgende Ausbruch sollte umso heftiger ausfallen. Ein Ausbruch nach oben sollte ein klares, neues Allzeithoch bedeuten. Die Dynamik der Bewegung wird die meisten Marktteilnehmer überraschen. Die letzten zwei Jahre haben die Investoren "eingelullt". Dies hat einen simplen psychologischen Hintergrund. Anleger neigen stets dazu, den Trend der letzten Monate unreflektiert fortzuschreiben. Das emotionale Gedächtnis vergisst sehr schnell - oft zu schnell. Ein gefährlicher "Gewöhnungseffekt" setzt ein und sorgt für Überraschungspotential.

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Fazit

Bei vielen technischen Analysen habe ich in diesen Tagen den Eindruck, dass "nicht sein kann, was nicht sein darf". Die technische Situation ist explosiv, die Phase der äußerst geringen Volatilität wird zu Ende gehen. Die skeptischen Kommentare sind trotzdem in der Überzahl. US-Aktien gelten meist "als teuer". Ich rechne mit dem Gegenteil. Ein Ausbruch nach oben ist die wahrscheinlichste und technisch hinreichend zu begründende Variante - das freigesetzte Potential wäre anschließend erheblich.

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