Der DAX liegt immer noch zurück!

Gibt es immer noch Nachholpotential?

In diesen Tagen lese ich fast pausenlos von der angeblichen Outperformance des DAX und der europäischen Aktienmärkte. Stimmt das denn wirklich oder handelt es sich um ein vorüber gehendes Phänomen?

Lesen Sie zum Beitrag auch diesen Artikel: "DAX-Crash nach der Wahl?" vom 10.09.2005.

S&P 500 liegt noch in Führung

In meinem letzten Beitrag habe ich bereits die kurzfristige Outperformance des DAX gegenüber dem S&P 500 in diesem Jahr aufgezeigt. Im längerfristigen Vergleich stellt sich das Bild jedoch gegensätzlich dar: Während der DAX sein Jahreshoch aus 2002 noch lange nicht erreicht hat, hat dies der S&P 500 längst überschritten. Der DAX markierte sein Hoch 2002 am 19. März bei 5467 Punkten, der S&P 500 hatte sein Hoch an diesem Tag bei 1174 Punkten. Rechnen wir nach, wo stehen wir heute? Der DAX müsste - ausgehend von aktuellen 4990 Punkten - noch ca. 9,6% steigen, um diesen Höchstwert aus 2002 wieder zu erreichen. Der S&P 500 liegt heute mit 1241 Punkten bereits 5,7% über diesem Kursniveau vom 19. März 2002.

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Welche Strategie macht Sinn?

Der DAX wird gerne als Benchmark von vielen Aktionären verwendet. Meist dann, wenn er sich kurzfristig besser als vergleichbare Indizes geschlagen hat. Ich halte das für zu kurz gesprungen und wenig sinnvoll. Beachten Sie hierbei stets, dass der DAX lediglich ca. 3% der weltweiten Börsenkapitalisierung auf Basis des MSCI-World-Index ausmacht. Bei einer Konzentration nahezu ausschließlich auf Werte, die im deutschen Aktienindex vertreten sind, "erreiche" ich als Investor vor allem zwei Dinge: Eine sehr hohe Volatilität im Depot und eine lediglich durchschnittliche, langfristige Performance.

Fazit

Ein optimal ausgewogenes Depot sollte immer einem globalen Ansatz folgen. Als Benchmark sollten Sie einen möglichst marktbreiten Index benutzen. So erreichen Sie langfristig Ihr Ziel einer möglichst guten Performance, kombiniert mit einer recht moderaten Volatilität. Kurzfristige Modetrends erhöhen fast immer nur das Risiko und erhöhen die Schwankungsbreite in Ihrem Depot.

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