Der Fehlschlag des Jahres!

Das ging völlig daneben.

In keinem anderen Bereich haben sich die Investmentbanken so weit verschätzt wie beim Ölpreis. Die Mehrheit ging zu Jahresbeginn von einem deutlichen Rückgang aus. Der Ölpreis ist jedoch - entgegen allen Prognosen - regelrecht explodiert und erreicht heute ein neues Rekordhoch. Die Nachrichten um den Tod des König Fahd von Saudi-Arabien haben die Märkte zusätzlich verunsichert. Die Nervosität ist anhaltend hoch. Wie geht es weiter?

Prognosen für 2005 - voll daneben

Werfen Sie einen Blick auf die Prognosen der größten Investmentbanken für 2005. Lediglich 4 Analysten sahen überhaupt einen Anstieg voraus. Die übergroße Mehrheit sah die Notierungen in dem Bereich zwischen 32 und 40 US-Dollar. Die Anzahl der Fehlpositionierungen ist beachtlich. Während die größten "Öl-Optimisten" einen Zuwachs von ca. 24% prognostizierten, hat die Sorte Brent fast doppelt so stark zugelegt. Fast immer dann, wenn die Analysten so weit daneben liegen, neigen die entsprechenden Märkte dazu sich "auszutoben".

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Wieder einmal eine Widerstandsmarke erreicht

Ich habe in diesem Jahr bereits mehrfach auf diese gefährliche Konstellation, einen für fast alle überraschend deutlich ansteigenden Ölpreis, hingewiesen. Vielfach wird in Kommentaren jedoch betont, dass die Aktienmärkte darunter leiden müssten. Diese Korrelation ist nicht nachzuweisen. Auch hier gilt die Regel: Auch wenn dies die Medien gerne behaupten, die Korrelation zwischen den Aktienmärkten und den Ölpreisen ist nicht signifikant. Trotz der mehrheitlich prognostizierten Kursrückgänge, notierte der Ölpreis nur bis zum 06. Januar (!) minimal im Minus. Seitdem ist der Ölpreis nahezu stetig angestiegen und hat im Bereich zwischen 61 und 62 US-Dollar erneut einen Widerstandsbereich angelaufen. Eine Korrektur liegt wieder in der Luft.

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Fazit

Keine einzige Investmentbank hat den extrem ansteigenden Ölpreis prognostiziert. Die Sorte Brent notiert heute um 51% höher als zu Jahresbeginn. Die meisten Marktteilnehmer hat dies offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischt. Kurzfristige Korrekturen werden zunehmend wahrscheinlich. Für ein belastbares Topp ist das Medienecho jedoch noch zu gering. Die hohe Nachfrage trifft weiterhin auf ein knappes Angebot.

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