Der nächste Paukenschlag!

Oskar ist wieder da. Der Kreis schließt sich...

Ex-Finanzminister und SPD-Vorsitzender Oskar Lafontaine hat heute für einen erneuten Paukenschlag gesorgt. Er erklärte seinen Austritt aus der SPD. Erinnern Sie sich an 1999? Damals sorgte die Ankündigung seines Rücktrittes aus allen Ämtern für ein Kursfeuerwerk an den deutschen Börsen. Verglichen mit damals fallen die Reaktionen in 2005 eher bescheiden aus. Die Märkte warten bisher ab. Diese Nachricht bezieht sich auf die Meldung "Die Bombe?" vom 22.05.2005 / 19:19Uhr. Die Ankündigung von Neuwahlen im Herbst löste ein gewaltiges Medienecho aus: Im Handelsblatt war zu lesen: ?Das ist ein Katalysator, der uns in den kommenden Tagen neue Jahreshochs im Dax bescheren wird. Das kann fast so eine Reaktion geben wie damals beim Rücktritt von Oskar Lafontaine?, sagte Giuseppe Amato, Marktanalyst beim Broker Lang & Schwarz, am Sonntagabend. ?Für die ausländischen Anleger ist es ein Signal: Es tut sich etwas in Deutschland. Das ist sicher für 50 bis 100 Punkte gut im Dax?, sagte Holger Pfeiffer, Eigenhändler beim Bankhaus Sal. Oppenheim. ?Die SPD hat sich mit ihrer Kapitalismus-Kritik und der Heuschrecken-Diskussion im Ausland keine Freunde gemacht. Die werden sich freuen?, sagte ein anderer Händler. Die Reaktion der Märkte fiel jedoch eher verhalten aus. Der DAX legte um lediglich rund ein Prozent zu. Wie sah das in 1999 aus?

Rückblick - Lafontaines Rücktritt

Die britische Presse baute ihn im Vorfeld zum Buhmann auf und bezeichnete ihn - auf der Titelseite des Boulevardblattes "Sun" - als "gefährlichsten Mann Europas". Lafontaine sah dies freilich ganz anders. Zu seinem Rücktritt und dem extremen Anstieg im DAX befragt, sagte Oskar Lafontaine damals: "Für mich das größte Kompliment; ich sagte mir: Sie haben dich ernst genommen, denn ich wollte ihnen tatsächlich ans Leder. Ich wollte gegen eine Gesellschaftsordnung protestieren, in der für Geldanlagen Jahresrenditen von 15 Prozent als selbstverständlich angepeilt werden, während die Reallöhne für Knochenarbeit seit zehn Jahren stagnieren."

DAX mit Feuerwerk am 12. März 1999

Nach einem Schlusstand von 4785 Punkten am 11. März 1999, schaffte der DAX am folgenden Tag - nach dem Lafontaine-Rücktritt - einen Anstieg in der Spitze bis 5100 Punkte. Ein Kurssprung von ca. 6,6% an einem Handelstag. Das Gap zur Eröffnung betrug 222 Punkte. Die Kurslücke wurde jedoch bereits am 24. März 1999 wieder geschlossen.

Fazit

Die Reaktion der deutschen Finanzmärkte auf die Ankündigung von Neuwahlen konnte den DAX nicht aus seiner mehrmonatigen Lethargie befreien. Es steht uns ein heißer Wahlkampf bevor. Das traditionelle Sommerloch sollte in diesem Jahr ausfallen. Die Hektik wird zunehmen.

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