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Panikstimmung macht sich breit...

Die wichtigste Regel in der Vermögensverwaltung lautet für uns: Emotionale Entscheidungen sollten immer ausgeschaltet werden. Das ist meist leichter gesagt als getan und selten eine einfache Entscheidung. Niemand versteht das besser als ich. Wir stellen uns oft gegen den Marktkonsens, da dies mittel- und langfristig die einzige Möglichkeit ist, den Durchschnitt der Marktteilnehmer zu schlagen. Doch wie erreiche ich eine größtmögliche Neutralität und Objektivität? Wie entscheide ich möglichst emotionslos?

Verlieren Sie nicht die Orientierung!

Wir erreichen eine möglichst neutrale Entscheidungsfindung, in dem wir die für uns maßgeblichen Faktoren immer wieder neu sammeln, bewerten und diesen Prozess mit historischen Erfahrungswerten und langfristigen Statistiken kombinieren. Nutzen Sie Benchmarks und Vergleichsmaßstäbe als eine grobe Richtschnur für Ihre Anlageentscheidungen! Nur damit ist es Ihnen möglich, sinnvolle Vergleiche ziehen zu können und nicht die Orientierung in der täglichen Medienflut zu verlieren. Aus meiner täglichen Erfahrung weiß ich, dass viele Privatanleger mit der richtigen Einordnung, der - oftmals widersprüchlichen - Signale und Nachrichten an den Finanzmärkten überfordert sind. Der tägliche Aufwand wird meist massiv unterschätzt.

Depressive Stimmung führt zu Fehlentscheidungen

Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten hat die Anleger zermürbt. Per Saldo ist seit Jahresbeginn sehr wenig passiert, die Stimmung trotzdem erstaunlich schlecht, regelrecht depressiv. Viele Sentimentindikatoren haben extreme Levels erreicht, die Angst regiert. Es wird weit verbreitet ein massiver Kurseinbruch befürchtet, für den es aus meiner Sicht wenig Indizien gibt. Die Gewinne erreichen neue Rekordhöhen und dies wird - in vielen Teilen der Bevölkerung - nicht wahrgenommen. Parallel dazu haben die mittel- und langfristigen Zinssätze neue Rekordtiefs erreicht. Geld ist so billig wie nie zu haben. Die Geldanlage in Geld, sprich in Festgeldern und Tagesgeldern bringt nur winzige Erträge. Berücksichtigt man die jeweiligen Steuersätze und Inflationsraten bleibt unter dem Strich oft eine negative Rendite. Die als Wunderwaffen gesehenen Hedgefonds haben dem Praxistest bisher nicht Stand halten können und enttäuschten die Anleger ebenfalls.

MSCI-World-Index von 2001 bis 2005

Meine Mitarbeiter und ich sprechen oft persönlich mit unseren Kunden und Interessenten. Immer wieder wird auf die hektischen Märkte in diesem Jahr verwiesen. Die angeblich "so hohe Volatilität" verunsichere die Anleger, wird uns erklärt. Doch sehen wir uns die Fakten an. Der weltweite MSCI-World-Index hat seit Jahresbeginn um lediglich ca. 4% abgegeben. Die Schwankungsbreite war bisher minimal, noch geringer als im "langweiligen" Börsenjahr 2004. Die Schwankungen der Jahre 2001 bis 2003 waren wesentlich höher, teils extrem. Der MSCI war in diesem Jahr bisher maximal 2% im Plus und ca. 4,6% im Minus. Die Handelsspanne vom Hoch zum Tief in 2005 betrug lediglich ca. 6%. Trotzdem sind die Investoren extrem nervös. Dies hat vor allem psychologische Hintergründe. Der extreme Absturz des Bärenmarktes hat viele Anleger regelrecht traumatisiert. Bereits - objektiv gesehen - minimale Kursverluste lösen heftige, emotionale Reaktionen aus. Betrachten Se nüchtern die Fakten, suchen Sie sich Vergleichsmaßstäbe -Benchmarks - und ordnen Sie Bewegungen historisch ein!

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Fazit

Die aktuelle Situation an den Weltbörsen wird oft völlig verzerrt wahrgenommen und die emotionalen Entscheidungen überwiegen. Auch die weiteren Zukunftsaussichten werden oft von negativen Erfahrungen in der Vergangenheit überlagert. Wachstum kann sich kaum jemand vorstellen. Die Angst vor Verlusten sitzt tief. Diese depressive Stimmung bewerte ich eindeutig bullish! Zittrige Anleger haben sich aus Aktien längst verabschiedet und ihr Risiko im Depot - mit Anleihen und Rohstoffen bzw. Hedgefonds - nur vermeintlich reduziert. Das größte Risiko besteht meines Erachtens darin, die Rallye der kommenden Monate zu verpassen. Die Amerikaner nennen dies trefflich "opportunity costs". Verpassen Sie nicht diese Gelegenheiten, treffen Sie nüchterne Entscheidungen und denken Sie stets daran: Menschen sind soziale und emotionale Wesen. Auch Sie, auch ich. An der Börse ist das nicht selten eher hinderlich. 

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