Schwache Vorstellung?

Der gestrige Einbruch hat viele Anleger erst einmal aufschrecken lassen.

Die amerikanischen Indizes haben gestern kräftig nachgegeben. Viel mehr als diese statistisch völlig normale - und keinesfalls extreme - Tagesschwankung, sind die Reaktionen der Anleger und die Kommentare der Börsenberichterstatter für mich interessant. Die geringe Volatilität des letzten Jahres und auch der ersten beiden Monate 2005 hat die Marktteilnehmer regelrecht eingeschläfert. Kursbewegungen über 1% in den Indizes sind bereits bemerkenswerte "Kurssprünge" für viele Beobachter geworden. Diese Schwankungen sind völlig normal. Lassen Sie sich nicht anstecken von dieser zu beobachtenden und ungerechtfertigten Aufregung. Aktienmärkte schwanken nun einmal stärker als vergleichbare Anlageformen und besitzen dafür langfristig als "Ausgleich" eine bessere Rendite. Während Anleihen auf dem aktuellen Kursniveau kurzfristig konservativ sind, sind sie langfristig eher spekulativ. An den Aktienmärkten sehen wir den gegensätzlichen Zusammenhang. Wir beobachten immer wieder lediglich psychologisch motivierte Aktionen der Anleger und nicht rationale Entscheidungen, die aus Investorensicht klar zu bevorzugen sind. Emotionale Reaktionen gehören zu den größten Fallen an den Börsen, da sich die meisten Marktteilnehmer dieser Gefahr vordergründig nicht bewusst sind. Viele Anleger überschätzen ihre eigene Risikobereitschaft und beschäftigen sich nicht im Vorfeld einer Investition mit diesem Thema. Risiken werden auch oft nicht richtig definiert. Stellen Sie sich daher bereits jetzt auf größere Schwankungen an den Märkten ein. Die derzeit außerordentlich geringe Volatilität wird im Jahresverlauf deutlich größer werden. Lassen Sie sich davon nicht irritieren. Bleiben Sie diszipliniert und bewahren Sie einen kühlen Kopf.

Fazit

Menschen sind nicht für vernünftige Entscheidungen an den Finanzmärkten geschaffen. Die Evolution hat uns viele nützliche Schutzmechanismen vor Gefahren des täglichen Lebens eingebaut. An der Börse wirken diese Verhaltensweisen in Krisengefahren - die Flucht vor der potentiellen Gefahr - meist kontraproduktiv und verleiten Sie zu Fehlern und übereilten Entscheidungen.

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