DAX - erstmal abwärts

Die negativen Divergenzen haben sich vorerst durchgesetzt. Wie weit geht es abwärts?

Der DAX hat am letzten Freitag bei 4202 Punkten ein neues Jahreshoch erreicht. Verglichen mit dem Jahresanfang bedeutet dies einen Zuwachs von rund 6%. Dieses Niveau konnte er nur kurzfristig behaupten. Die technischen Warnsignale der letzten Tage haben sich durchgesetzt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu diesem Artikel der letzten Woche: "Negative Divergenzen!" vom 15.11.2004 / 14:56Uhr. Damals schrieb ich: "In den letzten Tagen sind die marktbreiten Indizes aus ihrer mehrere Monate andauernden Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen. Sie wissen bereits, dass ich diesen Ausbruch für wahrscheinlich hielt und oft genug angekündigt habe. Die Stimmung unter den Anlegern - so sie denn investiert sind - ist in den letzten Tagen spürbar besser geworden. Ist das als Kontraindikator negativ zu werten? Es haben sich erste negative Divergenzen in den Stundencharts gebildet. Die Aufwärtstrends sind ebenfalls zu steil, um bis Jahresende Bestand zu haben. Vieles spricht dafür, dass diese kurzfristigen Aufwärtstrends in den nächsten Tagen gebrochen und immer wieder Korrekturen eingestreut werden. Der Markt ist keine Einbahnstraße, wenn dies auch einigen Anlegern - nach den heftigen Anstiegen der letzten Tage - so vorkommen mag."

Negative Divergenz besteht weiterhin

Der letzte Anstieg seit 3839 vollzog sich in einem steilen Aufwärtstrendkanal. Dieser wurde nun - wie erwartet - nach unten verlassen und sollte in einen flacheren Trendkanal übergehen. Das noch offene Gap bei 4041 Punkten wirkt dabei wie ein Magnet auf den DAX. Die theoretische Normalkorrektur des Anstiegs liegt bei 4063 Punkten. Der letzte Anstieg bis auf 4202 Punkte war lediglich ein Pullback an die Unterkante des steilen Aufwärtstrends, der bereits zuvor gebrochen wurde.

Das nächste Fehlsignal?

Der Ausbruch aus der mehrmonatigen Seitwärtsbewegung ist dem DAX in den letzten Wochen gelungen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob er dieses Niveau nachhaltig behaupten kann. Nach dem Fehlausbruch auf der Unterseite, als der DAX bei 3618 Punkten im August sein Tief markierte (damals schrieb ich: "Droht uns ein nachhaltiger Kurssturz?" vom 13.08.2004 / 15:34Uhr), hat er innerhalb von 14 Wochen in der Spitze um über 16% (!) zugelegt. Eine ausgedehntere Korrektur ist überfällig.

Fazit

Es ist auffällig, dass bereits wenige schwache Stunden ausreichen, um im Markt wieder die große Skepsis hervorzurufen. Diese Entwicklung halte ich für sehr gesund. Von Euphorie oder Sorglosigkeit der Anleger ist weiterhin nichts zu spüren.

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