Das ist krass!

Diese Entwicklung nimmt dramatische Züge an. Wie soll das weitergehen?

Dieser Beitrag ist ein Update zum Artikel "Amerikaner haben Europa abgehängt" vom 28.10.2004 / 10:37Uhr.

Schere weitet sich aus

Im damaligen Beitrag wies ich auf die extremen Unterschiede in der Wertentwicklung eines europäischen, verglichen mit einem amerikanischen Investor hin. Diese Schere hat sich in den letzten Wochen weiter geöffnet. Während die US-Indizes sich besser als die europäischen entwickelt haben, der S&P 500 befindet sich bereits auf dem höchsten Stand seit 3 Jahren, treibt der weiter schwächelnde US-Dollar der europäischen Zentralbank EZB die Sorgenfalten auf die Stirn. Neben den bereits bekannten Wechselkursproblemen der europäischen Exportwirtschaft, wird auch die unterschiedliche Vermögensentwicklung zunehmend ein Thema.

Euro-Aufwertung um mittlerweile über 58%

Der Euro hat mittlerweile gegenüber dem US-Dollar - seit seinem Tief aus dem Herbst 2000 bei 0,8225 USD - um über 58% zugelegt. Diese Entwicklung ist mittlerweile in einem sehr reifen Stadium angelangt. Wir würden diesen Trend nicht unreflektiert fortschreiben. Die EZB wird nicht tatenlos zusehen und auch für die US-Regierung wird ein weiter schwacher US-Dollar zunehmend zum Problem, da der Währungsnachteil europäischen Anlegern die Kauflaune an US-Wertpapieren - Aktien und Anleihen - verdirbt.

US-Anleger freuen sich

Aus Sicht der Pessimisten wird immer nur auf die negativen Aspekte dieser Entwicklung jenseits des Atlantiks verwiesen. Die hohen Außenhandelsdefizite und die hohe Verschuldung der USA ist nur die eine Seite der Medaille. Eine Bilanz besteht immer aus zwei Seiten! US-Anleger freuen sich über relativ hohe Vermögenszuwächse. Die Verwerfungen sind nicht zu übersehen. Während ein amerikanischer Investor, der zum Jahresanfang 2002 deutsche Aktien erworben hat, sich über einen Zuwachs von währungsbereinigten 17,48% freuen kann, hat ein deutscher Anleger im DAX seither immer noch 19,73% verloren. Im S&P 500 kann sich ein US-Investor heute über einen Zuwachs von 2,4% freuen. Ein europäischer Anleger hat währungsbedingt jedoch rund 30% (!) verloren. Nicht nur der EZB bereitet diese Entwicklung Kopfschmerzen. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieser währungsbedingten Vermögensumverteilung sind deutlich zu spüren. Die schwächere europäische Binnenkonjunktur ist auch eine Folge der deutlichen Aufwertung des Euro.

Fazit

Der große Unterschied im Sentiment zwischen europäischen und amerikanischen Investoren bleibt bestehen. Die Entwicklung der letzten Wochen hat diese Differenz noch vergrößert.

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