Zinsangst vorbei?
Hat mit den heutigen schwachen Arbeitsmarktzahlen die Zinsangst ausgespielt? Brechen die Aktienmärkte nun vollends zusammen? Die Arbeitslosenquote liegt bei nur noch 5,5%. Erwartet wurden 5,6% nach bereits zuvor 5,6%. Die "negative Überraschung" beinhaltete die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft), die um lediglich 32.000 gestiegen ist. Erwartet wurde mit 215.000 bis 243.000 neuen Arbeitsplätzen jedoch deutlich mehr. Die Aktienmärkte geben heute als Reaktion auf die veröffentlichten Zahlen deutlich nach. Die Angst vor einer "jobless recovery" hat die Angst vor steigenden Zinsen abgelöst. Wirkt dies nachhaltig negativ?
Unsere Zinsprognose bisher recht exakt
Noch vor wenigen Wochen wurde ich für unsere Zinsprognose kritisiert. Unsere Prognose eines - im Jahresvergleich - per Saldo nahezu unveränderten Zinsniveaus erschien vielen unrealistisch. Der heutige Absturz der Renditen führt jedoch in unser "ideales Zielgebiet" von ca. 4,25%. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen notieren aktuell bei ca. 4,22%. Die deutschen 10-jährigen Bundesanleihen rentieren aktuell mit nur noch 4,08% und damit deutlich tiefer als zum Jahresanfang.
Die Details zu unseren Anfang des Jahres gemachten Aussagen für 2004, finden Sie in unserer ausführlichen Jahresprognose. Sie können sich die 28-seitige Studie auf unserer Website .
Fazit
Wir bewerten die schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten nicht negativ. Die Angst vor steigenden Zinsen scheint nachhaltig aus dem Markt entwichen. Wir gehen bis Jahresende weiterhin von - im Jahresvergleich - markant steigenden Aktienindizes aus. Die relative Bewertung der Aktienmärkte ist durch den jüngsten Zinsrutsch attraktiver geworden. Die Gewinnsituation der Unternehmen hat sich - im Berichtszeitraum für das zweite Quartal - weiter signifikant verbessert.