Quartal vorbei - droht Gefahr?

Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz. Das erste Quartal des Jahres 2004 ist vorbei. Die Stimmen, die wieder einmal zu größter Vorsicht und Zurückhaltung mahnen, häufen sich. "Die Hausse sei nun aber endgültig vorbei." Die altbekannten Themen, die die Märkte zum Einknicken bewegen sollen, werden weiterhin sehr breit in der Öffentlichkeit und den Medien diskutiert. Für uns gilt daher: Diese Diskussionen sind längst eingepreist. In den nächsten Wochen werden wir zu den einzelnen Themen detailliert Stellung beziehen und Updates unserer veröffentlichen.

Aktienmärkte per Saldo nahezu unverändert

Die führenden Aktienindizes S&P 500, Nasdaq 100 und Euro-Stoxx-50 haben, wie von uns erwartet, seit Jahresanfang keine nennenswerten Veränderungen gezeigt. Die US-Indizes S&P 500 mit +1,3% und der Nasdaq 100 mit -2% liegen nahezu unverändert, ebenso der Euro-Stoxx-50 (+1%) und der DAX (-2,75%). Die deutschen Gewinner des ersten Quartals sind wieder einmal die Nebenwerte, die mit +6,28% (MDAX) bzw. +9,7% (TecDax) vorne liegen. Der US-Dollar hat seine Trendwende eingeleitet und hat sich, nach anfänglichen Verlusten, um 2% befestigt. Der Goldpreis in US-Dollar hat um 2,7% angezogen. Die Zinssätze haben sich deutlich ermäßigt, die 10-jährigen US-Staatsanleihen rentieren aktuell mit nur noch 3,83%, die 10-jährigen deutschen Anleihen bei 3,96%.

Erwartungshaltung skeptisch und vorsichtig

Die meisten der gängigen - und von den Medien gerne und häufig zitierten - Sentimentindikatoren signalisieren weiterhin eine angeblich "zu gute Stimmung". Wir beobachten eine gegenteilige Situation: Die aktuelle Stimmung in Deutschland ist weiterhin erstaunlich ähnlich zu der Situation in den USA. Während die Wirtschaftspresse und viele Analysten weiterhin andauernd auf Gefahren für die Märkte hinweisen, sind echte Optimisten, die ihren Optimismus auch mit einer hohen Investitionsquote in die Tat umsetzen, dünn gesät. Warnende Stimmen sind weiterhin klar in der Überzahl. Die Prognosen für 2004 sind nur sehr verhalten optimistisch. Viele Anleger, die im letzten Jahr entnervt und zermürbt vom Bärenmarkt, ihre Positionen verkauft haben, sind bis heute nicht an die Aktienmärkte zurück gekehrt. Die ersten geplanten IPO's des Jahres konnten nicht platziert werden.

Zinsen entgegen dem Marktkonsens bisher sogar gefallen

Fast alle Analysten haben ihre Vorhersagen 2004 für die Aktienmärkte in der Annahme eines moderaten bis kräftigen Zinsanstieges verfasst. Die relative Bewertung der Aktienmärkte hat sich daher seit Jahresbeginn eher verbessert, da die bisher gemeldeten Ertragszahlen den Analystenkonsens mehrheitlich übertroffen haben.

Fazit

Wir erwarten für 2004 weiterhin ein positives Börsenjahr. Die weltweit wichtigsten Aktienindizes dürften zweistellig zulegen. Der Marktkonsens sollte übertroffen werden. Wie in unserer bereits ausführlich erläutert, wird ein Großteil dieser Zuwächse unserer Meinung nach im zweiten Halbjahr erfolgen. Die von uns gesehenen Risikofaktoren dürften frühestens in 2005 wirksam werden.

 

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