Prognose 2004

Am Donnerstag haben wir unsere Prognose 2004 im Rahmen eines Vortrages offiziell vorgestellt. Die komplette Studie ist nun fertig gestellt und kann hier werden.

Erwartungshaltung skeptisch und vorsichtig

Als Beispiel für die zu beobachtende Skepsis habe ich die Prognosen der Investmentbanken zum Dow Jones Index angehängt. Die Mehrheit der befragten Häuser erwartet eine nur sehr geringe Bewegung, selbst die größten Optimisten rechnen lediglich mit einem Anstieg auf Jahresfrist von maximal ca. 5%. Dies entspräche einer im historischen Vergleich unterdurchschnittlichen Entwicklung.

Zinssätze werden nicht oder nur sehr wenig steigen

Die Mehrheit der Investmentbanken geht von moderat bis kräftig anziehenden kurz- und langfristigen Zinsen aus. Mehrere Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed werden vorausgesagt. Doch immer, wenn sich der Marktkonsens so eindeutig auf eine Richtung festlegt, sind die dieser Ausrichtung vorhergehenden Käufe längst erfolgt und die entsprechenden Marktteilnehmer bereits positioniert. Fast alle Analysten haben ihre Vorhersagen für die Aktienmärkte in der Annahme eines moderaten bis kräftigen Zinsanstieges verfasst. Bleibt dieser Zinsanstieg, wie von uns erwartet, aus, führt dies zu einer deutlich attraktiveren relativen Bewertung der Aktienmärkte. Die Zinsstrukturkurven werden relativ steil bleiben. Lediglich in Großbritannien hat sich diese bereits spürbar abgeflacht.

Börsen werden 2004 zulegen

Wir erwarten für 2004 ein erneut positives Börsenjahr. Die weltweit wichtigsten Aktienindizes dürften zweistellig zulegen. Der Marktkonsens sollte übertroffen werden. Die von uns gesehenen Risikofaktoren dürften frühestens in 2005 wirksam werden.

Vorgehensweise - Prognosemethodik

Die Anlagestrategie in unserer Private Client Group wird maßgeblich von unserem gemeinsam mit Fisher Investments durchgeführten Research beeinflusst, in dem wir ständig auf der Suche nach Faktoren sind, die von der Mehrheit der Anleger nicht wahrgenommen oder falsch interpretiert werden. Die Anlageentscheidungen für unsere Kunden richten wir an unserer Prognose aus. Der von uns als optimal eingeschätzte Prognosezeitraum beträgt ca. ein Jahr. Unsere veröffentlichten Prognosen erstrecken sich jeweils auf diesen Zeitraum. Längere Vorhersagen halten wir nicht für sinnvoll, da sich die maßgeblichen Faktoren in größeren Zeitfenstern zu deutlich verschieben können. In kürzeren Zeiträumen spielt hingegen der Faktor Zufall eine zu große Rolle.

Sentimentindikatoren verzerren die tatsächliche Situation

Anfang Februar diesen Jahres war ich zu verschiedenen Veranstaltungen und Seminaren in London. Die aktuelle Stimmung ist erstaunlich ähnlich zu der Situation in Deutschland und den USA. Während die Wirtschaftspresse und viele Analysten weiterhin auf Gefahren für die Märkte hinweisen, sind echte Optimisten, die ihren Optimismus auch mit einer hohen Investitionsquote in die Tat umsetzen, dünn gesät. Warnende Stimmen sind weiterhin in der Überzahl. Die Prognosen für 2004 sind nur sehr verhalten optimistisch. Die Mehrheit erwartet eine unterdurchschnittliche Entwicklung der Aktienmärkte.

 

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