Wo sind denn eigentlich die Bullen?

Das Anlegermagazin "Börse Online" berichtet aktuell in Ausgabe 06/2004 über unsere gemeinsam mit Ken Fisher von Fisher Investments erstellte Prognose für 2004. Auch für 2004 sehen wir wieder zweistellige Zuwächse in den Aktienmärkten. Aktien sollten Anleihen erneut klar schlagen.

Ausführliche Prognose kostenlos bestellen

Unsere detaillierte Jahresprognose werden wir in dieser Woche fertig stellen. Sie können sich die Studie auf unserer Website. Diese wird unsere Prognosen zu den wichtigen Aktien-Indizes, Währungen und Zinsen enthalten. Darüber hinaus werden wir unsere für 2004 erwarteten Überraschungen vorstellen.

Auch in London Vorsicht und Skepsis

Am vergangenen Freitag bin ich von verschiedenen Veranstaltungen und Seminaren aus London zurückgekehrt. Die aktuelle Stimmung ist erstaunlich ähnlich zu der Situation in Deutschland und den USA. Während die Wirtschaftspresse und viele Analysten weiterhin auf Gefahren für die Märkte hinweisen, sind echte Optimisten, die ihren Optimismus auch mit einer hohen Investitionsquote in die Tat umsetzen, dünn gesät. Warnende Stimmen sind weiterhin in der Überzahl. Die Prognosen für 2004 sind nur sehr verhalten optimistisch. Die Mehrheit erwartet eine unterdurchschnittliche Entwicklung der Aktienmärkte. Eine ähnliche Stimmung fand Kenneth Fisher auf der 19. internationalen Kapitalanleger-Tagung des ZfU-Kompetenz-Zentrums im Januar in Zürich vor. Kein einziger Redner erwartete wie er ein überdurchschnittlich positives Aktienjahr 2004.

Große Kapitalsammelstellen weiter sehr restriktiv

Die namhaften großen Versicherungsgesellschaften fangen nur sehr behutsam an, ihre Aktienquoten wieder leicht zu erhöhen. Während die Allianz Lebensversicherung von einer Aktienquote von ca. 12% berichtet, liegt der Ergo-Konzern mit unbesicherten weniger als 5% im Mittelfeld. Die Victoria-Gruppe hat nur 10% in Aktien investiert und diese komplett abgesichert. Von Optimismus ist nicht viel zu sehen.

Börsengänge weiterhin Mangelware

Eines der typischen Zeichen für eine Überhitzung der Aktienmärkte ist ein vermehrter Kapitalentzug durch Börsengänge. In Deutschland gab es in 2003 erstmals seit 1968 (!) keinen einzigen Börsengang. Euphorie sieht definitiv anders aus.

Bären weiterhin standfest

Prominente Bären, die die Kursaufschwünge in 2003 komplett verpasst haben, bleiben weiterhin stur im Lager der Pessimisten. Neben Merrill Lynch's Richard Bernstein und Yale's Robert Shiller bleiben auch die Newsletter-Herausgeber Robert Prechter und Dr. Martin Weiss ihren Krisenszenarien treu. Bill Gross, der Starmanager der zum Allianz-Konzern gehörenden Pimco und bereits für 2003 skeptisch, sieht auch 2004 wenig Kurspotential bei Aktien. Auch in diesem Jahr lässt sich Anleihenexperte Gross wieder zu negativen Aussagen zu den Aktienmärkten verleiten, trotz Pimcos Slogan "The Authority on bonds".

Fazit

Erst wenn die Wirtschaftspresse die negativen Prognosen und Krisenszenarien der oben genannten Bären oder beispielsweise der amerikanischen Newsletter-Herausgeber Robert Prechter und Martin Weiss, oder in Europa Roland Leuschels andauernde Crash- Prognosen attackiert und der Lächerlichkeit preisgibt, dann wird es für den jungen Bullenmarkt gefährlich. Dazu gilt weiterhin mein Rat: Betreiben Sie eigenes Research, sehen Sie sich in Ihrem Umfeld um, befragen Sie unvoreingenommen verschiedene Banken in Ihrer Nähe und Sie werden schnell feststellen: Es gibt weiterhin keine Euphorie. 

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