Eine erfundene Korrelation

Euro auf neuem Rekordhoch

Die Schlagzeilen des heutigen Tages werden wieder einmal vom Verhältnis der Währungen bestimmt. Der schwache US-Dollar belaste angeblich die Aktienmärkte. Gibt es diese Korrelation wirklich?

Ein simpler Blick genügt

Ein einfacher Blick auf die Kursverläufe genügt, um diesen in der Wirtschaftspresse und von Analysten oft gebrauchten Zusammenhang zu widerlegen. Der Euro notiert seit seinem Hoch vom 27. Mai 2003 bei 1,1932 heute nur unwesentlich höher. Der deutsche Leitindex Dax hat seitdem jedoch um über 900 Punkte oder ca. 30% zugelegt.

Als Forecasting-Tool ungeeignet

Auch in den letzten Jahren gab es immer wieder längere Phasen einer scheinbaren Korrelation, die von einer parallelen Entwicklung abgelöst wurden. Als Forecasting-Tool ist das Wechselkursverhältnis daher ungeeignet.

Weiterer Anstieg ohne Überraschungspotential

Eine große Mehrheit der Marktbeobachter geht von einem weiteren Euro-Anstieg gegenüber dem US-Dollar aus. Dies kann und wird also - falls dies überhaupt so eintreffen wird - niemanden mehr überraschen. Die europäische Exportindustrie dürfte mittlerweile gegen Währungsschwankungen ausreichend abgesichert sein. Noch zum Jahresende sah dies völlig anders aus. Der Marktkonsens sah tendenziell eher einen stärkeren US-Dollar. Vergleichen Sie dazu auch unsere früheren Studien zum Thema, deren Aussagen weiterhin Bestand haben: (zum Download einfach anklicken)

Fazit

Eine signifikante Korrelation zwischen dem Verhältnis der Wechselkurse und der Entwicklung der Aktienmärkte gibt es - auch wenn über diese immer wieder in den Medien berichtet wird - schlichtweg nicht. Für strategische Anlageentscheidungen in unserer Private Client Group spielt das Wechselkursverhältnis daher nur eine untergeordnete Rolle.

Zurück